Verzögerung bei Stuttgart 21: Alter Kopfbahnhof bleibt länger in Betrieb
Die Inbetriebnahme des neuen Tiefbahnhofs „Stuttgart 21“ verzögert sich teilweise. Wie die Deutsche Bahn am Freitag mitteilte, wird der alte Kopfbahnhof nicht wie ursprünglich geplant im Jahr 2026, sondern erst Mitte 2027 endgültig außer Betrieb genommen.
Neues Inbetriebnahmekonzept reduziert Einschränkungen
Nach Angaben der Deutschen Bahn hätte das bisher vorgesehene inbetriebnahmekonzept für den Digitalen Knoten Stuttgart im Jahr 2026 einen erheblichen bedarf an sich teilweise überlagernden Streckensperrungen erfordert. das neue Konzept soll die Einschränkungen für Bahnreisende deutlich reduzieren.
Betrieb des Kopfbahnhofs und der Gäubahn bis 2027
Der bestehende Kopfbahnhof bleibt bis zur Eröffnung der verlängerten S-Bahn-Stammstrecke über die Station Mittnachtstraße im Sommer 2027 in Betrieb. Die Gäubahn wird noch bis März 2027 über die Panoramabahn zum kopfbahnhof geführt. Mit der voraussichtlich im November 2027 abgeschlossenen Einbindung der regionalgleise von der neuen Neckarbrücke in den Westkopf des Bahnhofs Bad Cannstatt soll Stuttgart 21 – mit Ausnahme der Führung der Gäubahn über den Flughafen – vollständig in Betrieb sein.
Teilweise Inbetriebnahme des neuen Bahnknotens ab Dezember 2026
Der neue Stuttgarter Hauptbahnhof und weite Teile des neuen Bahnknotens sollen im Dezember 2026 mit digitaler Technik in Betrieb gehen. Ab diesem Zeitpunkt sollen alle Züge des Fernverkehrs – mit Ausnahme der Gäubahn – und rund die Hälfte des Regionalverkehrs über den neuen Durchgangsbahnhof fahren. Gleichzeitig werden der Fernbahnhof am Flughafen sowie der Abstellbahnhof in Untertürkheim eröffnet. Zudem kann über die Große und Kleine Wendlinger Kurve der Schienenverkehr aus und in Richtung Tübingen/Reutlingen in den künftigen Stuttgarter Bahnknoten eingebunden werden.
Stellungnahme der Deutschen Bahn
Berthold Huber, Vorstand Infrastruktur der Deutschen Bahn, erklärte, Stuttgart 21 sei vom Start an ein Gewinn für viele Reisende in der Region, in baden-Württemberg und darüber hinaus.Er wies darauf hin, dass im Zuge der hochkomplexen inbetriebnahme den Fahrgästen noch einmal einige Unannehmlichkeiten zugemutet werden müssten. Gemeinsam mit den Projektpartnern sei es jedoch gelungen, diese Beeinträchtigungen so gering wie möglich zu halten.