Rechtsextreme und neonazistische Jugendgruppen haben auch in diesem Jahr regelmäßig Teilnehmer für Gegenproteste gegen Christopher Street days (CSD) in Deutschland mobilisiert. Von bundesweit 237 CSD- und Pride-Veranstaltungen war jede fünfte von rechten Gegenversammlungen und Störaktionen betroffen. Das geht aus einer Untersuchung des gemeinnützigen Center für Monitoring, Analyze und Strategie (Cemas) aus Berlin hervor, über die der Spiegel berichtet.
Untersuchung und Ergebnisse
Cemas dokumentierte Angriffe aus der rechtsextremen Szene auf Pride-Veranstaltungen und CSDs und wertete Medienberichte sowie internetaktivitäten aus.
Vergleich zum Vorjahr
Demnach fanden in diesem Jahr mehr rechtsextreme Gegendemonstrationen statt als 2024, fielen im Durchschnitt jedoch kleiner aus.
Regionale Schwerpunkte
Besonders viele Aufmärsche registrierte Cemas in Sachsen und Thüringen. In Bautzen mobilisierte die rechtsextreme Szene den Angaben zufolge rund 450 Anhänger.
Mobilisierung und Akteure
Rechtsextreme Jugendgruppen mobilisierten vor allem über soziale Netzwerke wie Tiktok und Instagram. Deutlich stärker als im Vorjahr traten dabei die Jungen Nationalisten, die Jugendorganisation der rechtsextremen Kleinstpartei Die Heimat (vormals NPD), in Erscheinung.
Einschätzung von Cemas
„Hinter der scheinbar spontanen Jugendprotestkultur verbergen sich zunehmend strategische Bestrebungen etablierter rechtsextremer Strukturen“, sagte Joe Düker, der sich bei Cemas mit Rechtsextremismus befasst. „Ihr ziel ist es, queere Sichtbarkeit anzugreifen und demokratische Grundwerte zu untergraben.“







