Mehr Internetnutzer in Deutschland nehmen Hassrede im Netz wahr
Im ersten Quartal 2025 hat gut ein Drittel (34 Prozent) der Internetnutzer in Deutschland nach eigener Einschätzung auf Webseiten oder in sozialen Medien Beiträge im Zusammenhang mit sogenannter Hassrede wahrgenommen. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) am Donnerstag mitteilte, entspricht dies rund 19,6 Millionen personen im Alter von 16 bis 74 Jahren, die mit Hatespeech-beiträgen konfrontiert waren.
Als Hassrede oder „Hatespeech“ gelten Informationen oder Kommentare, die feindselig oder erniedrigend gegenüber Personengruppen oder Einzelpersonen sind – unabhängig davon, ob die als Hassrede wahrgenommenen Beiträge gegen die eigene Person oder gegen andere gerichtet sind. Der Anteil der Personen, die Hassrede wahrgenommen haben, ist im Vergleich zu 2023 gestiegen. Damals betraf dies 28 Prozent der Internetnutzer.
Deutliche Altersunterschiede bei der Wahrnehmung von Hatespeech
Jüngere häufiger betroffen als Ältere
Jüngere Internetnutzer nahmen im ersten Quartal 2025 häufiger Hatespeech im netz wahr als ältere. Fast die Hälfte (43 Prozent) der Internetnutzer im Alter von 16 bis 44 Jahren beobachtete Hatespeech-Beiträge. 2023 hatte der Anteil in dieser Altersgruppe bei 36 Prozent gelegen.
Von den Personen im Alter von 45 bis 64 Jahren stieß dagegen etwa jeder Vierte (27 Prozent) auf Hassrede im Netz. 2023 waren es in dieser Altersgruppe 20 Prozent. In der Altersgruppe von 65 bis 74 Jahren lag der Anteil 2025 bei 20 Prozent und damit bei einem Fünftel. Zwei jahre zuvor hatte der Anteil bei 14 Prozent gelegen.
angriffspunkte von Hassrede im Internet
Feindselige oder erniedrigende Beiträge und Kommentare im Netz richten sich nach Angaben von Destatis gegen unterschiedliche Eigenschaften oder Ansichten der angegriffenen Personen oder Personengruppen. Politische oder gesellschaftliche Ansichten waren – wie bereits 2023 – auch 2025 der am häufigsten genannte Angriffspunkt für Hatespeech. 85 Prozent der Befragten, die Hassrede wahrgenommen haben, gaben dies als Grund an. Gegenüber 2023 mit 79 Prozent bedeutete dies einen Zuwachs um sechs Prozentpunkte.62 Prozent der Befragten beobachteten Angriffe wegen der ethnischen Herkunft beziehungsweise rassistische Äußerungen. 2023 hatte dieser Anteil bei 58 Prozent gelegen. 53 Prozent nahmen Angriffe wegen der sexuellen Orientierung von Personen oder Personengruppen wahr, nach 54 Prozent im Jahr 2023.
52 Prozent ordneten Hassrede der Religion oder Weltanschauung zu. Im Vergleich zu 2023 mit 47 Prozent ergab sich hier ein Anstieg um fünf Prozentpunkte. Angriffe aufgrund des Geschlechts (39 Prozent) oder einer Behinderung (25 Prozent) blieben anteilsmäßig nahezu unverändert. Mehrfachnennungen waren möglich.
Zunahme der Wahrnehmung von Desinformation im netz
Nicht nur Hassrede, sondern auch Desinformation wird von Internetnutzern in Deutschland stärker wahrgenommen als noch vor zwei Jahren. Im ersten Quartal 2025 fanden 54 Prozent der Internetnutzer,das entspricht 31,2 Millionen Personen im Alter von 16 bis 74 Jahren,auf Webseiten oder Social-Media-Plattformen sogenannte Fake News vor. Dabei handelt es sich um Informationen, die nach eigener einschätzung unwahr oder unglaubwürdig waren. Dieser Anteil stieg gegenüber 2023 um sechs Prozentpunkte.











