Kritik der Linken an Unionsplänen zur Krankenversicherung
Der Co-Vorsitzende der Linken, Jan van Aken, hat den Unionsparteien vorgeworfen, mit ihren Vorschlägen zur Krankenversicherung eine „Drei-Klassen-Medizin“ einführen zu wollen. Gegenüber der „Neuen Osnabrücker Zeitung“ erklärte van Aken, dass Leistungskürzungen oder teure Tarife nur für Kranke das Ende einer Versicherung bedeuteten, in der alle gut behandelt würden. „Wer kein Geld hat, der wird sich eine Behandlung nicht mehr leisten können“, so van Aken.
Kritik am Basistarif-Modell
Besonders scharf äußerte sich van Aken zum Modell eines Basistarifs für gesetzlich Versicherte. Bereits heute bestehe mit privaten und gesetzlichen Krankenkassen ein Zweiklassensystem,der vorgeschlagene Basistarif würde laut van Aken eine dritte Klasse schaffen – für Menschen mit geringem Einkommen. Er betonte, dass keine Drei-Klassen-Medizin, sondern eine gerechte und gute Gesundheitsversorgung für alle benötigt werde.
vorschläge der Union und Reaktionen
Der CDU-Staatssekretär im Gesundheitsministerium, Tino Sorge, hatte angesichts steigender Kosten im Gesundheitswesen die Einführung von Basistarifen bei den Krankenkassen vorgeschlagen. Diese Tarife sollten günstiger als bisherige Beiträge sein, jedoch nur eine Grundversorgung abdecken. Für zusätzliche Leistungen müssten Versicherte dann Extratarife zahlen. Versicherer und Sozialverbände hatten ähnliche Überlegungen in der Vergangenheit bereits abgelehnt.
Option Forderungen der Linken
Jan van Aken forderte stattdessen, dass sich Krankenversicherungsbeiträge nach dem Einkommen richten sollten. Er kritisierte,dass Bundestagsabgeordnete prozentual weniger zahlen müssten als beispielsweise Lkw-Fahrer. Die Regierung solle die Beitragsbemessungsgrenze abschaffen oder zumindest deutlich anheben. Dadurch könnten laut van Aken die Krankenkassenbeiträge gesenkt und eine gute gesundheitsversorgung für alle gewährleistet werden.