Langsamer Abruf der Fördermittel für Ganztagsausbau
Von den zugesagten Fördermitteln des Bundes für den ausbau der Ganztags-Infrastruktur an Schulen, darunter 2,75 Milliarden Euro aus dem Ganztagsfinanzhilfegesetz von 2021, haben die Länder bislang nur gut ein Zehntel abgerufen.Das geht aus einer Umfrage des „Spiegels“ hervor.
Unterschiede zwischen den bundesländern
die Abrufquote liegt bei den 13 Ländern, die auf die Umfrage geantwortet haben, im Durchschnitt bei 12 Prozent. Insgesamt sind 56 Prozent der Fördermittel bereits verplant. Die Unterschiede zwischen den Ländern sind jedoch groß: Sachsen hat 45,7 Prozent und Baden-Württemberg 33,6 Prozent der Mittel abgerufen. In Thüringen und Rheinland-Pfalz wurden bislang keine Mittel abgerufen, Berlin liegt bei 0,16 Prozent und Sachsen-Anhalt bei 0,75 Prozent.
Gründe für den langsamen Mittelabruf
Aus Rheinland-Pfalz wurde mitgeteilt, dass die Koordination in den Kommunen sehr zeitaufwendig sei.Eine Sprecherin des Berliner Senats erklärte, dass es erst Ende 2024 eine Einigung über die Förderrichtlinien gegeben habe und Anträge daher erst ab 2025 möglich seien. Da es häufig um Bauinvestitionen gehe, seien umfangreiche Planungsvorläufe erforderlich. Ein stärkerer Mittelabfluss werde daher im Jahr 2026 erwartet.
Rechtsanspruch auf Ganztagsplatz ab 2026
Der Zeitdruck steigt, da ab Sommer 2026 ein Rechtsanspruch auf einen Ganztagsplatz für alle Erstklässler gilt.