Unterschiedliche Einschätzungen zur psychischen verfassung des Tatverdächtigen
Fachleute kommen zu unterschiedlichen Einschätzungen, ob der mutmaßliche Todesfahrer vom Magdeburger Weihnachtsmarkt psychisch krank ist. Das berichtet der „Spiegel“.
Analyze des Bundeskriminalamts
Fallanalytiker des Bundeskriminalamts (BKA) haben die Ermittlungsakten ausgewertet.Nach ihrer Einschätzung gibt es Hinweise darauf, dass der Tatverdächtige unter einer paranoiden Persönlichkeitsstörung leidet. Die BKA-Fachleute betonen, dass die Lebensführung des mannes durch diese Störung massiv beeinflusst sei.
Gutachten eines beauftragten Sachverständigen
Ein von der Generalstaatsanwaltschaft Naumburg beauftragter sachverständiger kommt laut dem Bericht zu einem anderen Ergebnis. In einem vorläufigen forensisch-psychiatrischen Gutachten stellt er keine krankhafte seelische Störung bei dem tatverdächtigen fest. Die Einsichts- und Steuerungsfähigkeit des Mannes sei zur Tatzeit nicht eingeschränkt gewesen, eine Schuldunfähigkeit sei bislang nicht ersichtlich.
Gefährdungseinschätzung und mögliche Sicherungsverwahrung
Der Gutachter sieht den Tatverdächtigen weiterhin als gefährlich an. Er traut ihm schwerste Gewaltdelikte zu und hält ihn für eine Gefahr für die Allgemeinheit.Nach Ansicht des Gutachters erfüllt der Tatverdächtige alle psychiatrischen Voraussetzungen für eine Sicherungsverwahrung.
hintergrund zum Tatvorwurf
Dem Tatverdächtigen wird vorgeworfen, am 20. Dezember 2024 mit einem rund zwei Tonnen schweren Mietwagen über den Weihnachtsmarkt in Magdeburg gefahren zu sein. Dabei sollen sechs Menschen getötet und mehr als 300 weitere verletzt worden sein. Der Prozess gegen den Tatverdächtigen könnte Ende Oktober beginnen. Eine Anfrage des „Spiegel“ an den Verteidiger des Tatverdächtigen blieb unbeantwortet.