Luftraumverletzung in Litauen: Bundeswehr betont Funktionsfähigkeit der Luftverteidigung
Reaktion des Verteidigungsministeriums
Nach der Luftraumverletzung durch russische Militärflugzeuge in Litauen sieht das deutsche verteidigungsministerium die Luftverteidigung zum Schutz der Ostflanke im Rahmen der NATO als funktionstüchtig an. Ein Sprecher des Ministeriums erklärte am freitag in Berlin, die russischen Aktivitäten an der Luftgrenze seien durchgängig überwacht worden. Die Annäherung an den litauischen Luftraum habe die NATO nicht überrascht. Wäre eine konkretisierbare Angriffsabsicht festgestellt worden, hätte man jederzeit angemessen reagieren können, so der Sprecher weiter.
Ausbau der Bundeswehr-Präsenz in Litauen
Ungeachtet des vorfalls wird der Ausbau der deutschen Brigade in Litauen wie geplant fortgesetzt. Am Ende sollen rund 5.000 Soldaten sowie zivile Beschäftigte der Bundeswehr in Litauen stationiert sein. Weitere Truppenverbände werden in den nächsten Monaten der Brigade unterstellt und nach Litauen entsandt, teilte der Sprecher mit.
Sicherheitsmaßnahmen und Luftverteidigung
Alle maßnahmen und Anstrengungen seien darauf gerichtet, die Sicherheit der Soldaten in Litauen auf einem konstant hohen Niveau zu halten. Die Selbstverteidigungsfähigkeit, auch im Bereich der Luftverteidigung, sei durch die vor Ort vorhandenen Systeme gewährleistet. Weitere Details hierzu nannte das Verteidigungsministerium nicht.
Politische Einordnung
Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) äußerte am Donnerstagabend, die Verletzung des litauischen Luftraums durch russische Militärflugzeuge stehe im Zusammenhang mit der gleichzeitig in Brüssel stattfindenden EU-ratssitzung. Merz sprach von einer weiteren ernsthaften Luftraumverletzung und einer Provokation Russlands gegenüber der europäischen Union. Man werde darauf mit Augenmaß reagieren.
Details zum Vorfall
Nach Angaben der litauischen Streitkräfte waren am Donnerstag gegen 18 Uhr Ortszeit (17 Uhr deutscher Zeit) zwei russische Flugzeuge aus der Region Kaliningrad in den litauischen Luftraum eingedrungen. Es handelte sich um einen Kampfjet vom Typ SU-30 und ein Tankflugzeug IL-78. Die maschinen drangen etwa 700 Meter in litauisches Gebiet ein. Der gesamte Vorfall dauerte 18 Sekunden.






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