Vorbereitungen auf den Verteidigungsfall
Der Berliner Senat und die Kliniken bereiten sich auf den Verteidigungsfall vor und wollen in Kürze einen entsprechenden Rahmenplan vorstellen. Das berichtet der „Tagesspiegel“.
Schulungen und krisenstab geplant
In jedem Krankenhaus soll eine Einsatzleitung geschult werden, die im Ernstfall sofort einsatzbereit ist. Um den Anweisungen von Bundes- und Landesregierung folgen zu können, ist zudem ein zentraler Krisenstab vorgesehen, der mehrere Kliniken koordiniert.
Regelmäßige Sensibilisierung des personals
Geplant sind regelmäßige veranstaltungen, um das Klinikpersonal für den Ernstfall zu sensibilisieren. Durch die Behandlung vieler Patienten aus der Ukraine sind Ärzte und Pflegekräfte in Berlin inzwischen mit kriegstypischen Verletzungen vertrauter als noch vor einigen Jahren. Insbesondere in der Charité, im Unfallkrankenhaus und im Bundeswehrkrankenhaus wurden häufiger Wunden durch Explosionen, Großkaliberwaffen und Bombensplitter behandelt.
Ressourcen und Notfallpläne
Pflegekräfte, Mediziner und Sanitäter, die im Ruhestand sind oder in anderen Berufen arbeiten, sollen von der Gesundheitsverwaltung erfasst werden, um sie im Notfall einsetzen zu können. Die Kliniken sollen laut Plan Treibstoffreserven für ihre fahrzeuge für 72 Stunden anlegen. Auch die Notstromversorgung soll im Fall eines Angriffs auf die Netze durch Aggregate und Generatoren sichergestellt werden.
Hintergrund des Rahmenplans
Gesundheitssenatorin Ina Czyborra (SPD) und Marc Schreiner,Geschäftsführer der Berliner Krankenhausgesellschaft,werden den Rahmenplan am Donnerstag erläutern. Hintergrund ist eine seit 2023 bestehende Arbeitsgruppe „Zivile Verteidigung Krankenhäuser“ in der gesundheitsverwaltung, die insbesondere einen möglichen NATO-Bündnisfall simuliert hat. Ein solches szenario wird auch im Kanzleramt und bei der Bundeswehr als plausibel angesehen.