Beamtenbund lehnt Verbeamtungsstopp für Lehrkräfte ab
der Bundesvorsitzende des Beamtenbunds und Tarifunion dbb, Volker Geyer, hat Forderungen nach einem Verbeamtungsstopp für Lehrkräfte deutlich zurückgewiesen. Geyer betonte, dass es sich bei der Tätigkeit von Lehrerinnen und Lehrern um eine zutiefst hoheitliche Aufgabe handele. „Wir haben eine Schulpflicht, Lehrerinnen und Lehrer entscheiden über Versetzung und Schulabschlüsse von jungen Menschen, sie vergeben Noten. Und sie unterliegen dem Streikverbot. Wollen wir ernsthaft, dass Schulen bestreikt werden?“, sagte Geyer den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Kritik an forderungen aus der Politik
Zuletzt hatte unter anderem CDU-Generalsekretär Carsten Linnemann gefordert, nur noch Polizisten, Richter, Staatsanwälte sowie Beschäftigte in den Finanzämtern und beim Zoll zu verbeamten. Geyer kritisierte diese Vorschläge und erklärte: „Mit Wertschätzung gegenüber Beamtinnen und Beamten hat diese Idee nichts zu tun.“
Ablehnung zusätzlicher Unterrichtsstunden
Auch die Pläne einzelner Bundesländer, dass Lehrkräfte eine Stunde zusätzlich unterrichten sollten, wies Geyer zurück. „Das ist das komplett falsche Signal. Dadurch wird der Lehrerberuf noch unattraktiver. Es fehlen schon heute weit über 100.000 lehrerinnen und Lehrer, diesen Mangel gleichen die anderen Kolleginnen und kollegen unter starker Belastung aus. Der Staat muss Arbeitsbedingungen schaffen, die die Menschen vor Überlastung und Krankheiten schützen. Mehrarbeit gehört nicht dazu.“