ADAC fordert Ende der Grundsatzdebatten über Elektromobilität
ADAC-Technikpräsident Karsten Schulze hat sich für ein Ende der Grundsatzdebatten über die Zukunft der Elektromobilität ausgesprochen. Die Zulassungszahlen von Elektrofahrzeugen steigen, und immer mehr Fahrzeugkäufer entscheiden sich für Elektromobilität, erklärte Schulze gegenüber den Zeitungen der Funke-mediengruppe. aus diesem Grund solle der EU-Rechtsrahmen zügig geklärt und die ständigen Grundsatzdiskussionen beendet werden.
Elektromobilität als zentraler Antrieb der Zukunft
Schulze betonte,dass Elektromobilität der prägende Antrieb im Pkw-Bereich werde und einen wesentlichen Beitrag zum Klimaschutz im Verkehr leisten könne.Er forderte die Bundesregierung auf, eine flächendeckende Ladeinfrastruktur zu schaffen, einen Rahmen für transparente und bezahlbare Ladepreise zu setzen sowie Anreize für die Nutzung von Elektrofahrzeugen zu bieten. Als Beispiel nannte Schulze die Kfz-Steuer, von der reine Elektroautos derzeit bis zu zehn Jahre befreit sind.
Strompreise und technologische Entwicklungen
Kritisch äußerte sich Schulze zur geplanten Absenkung der stromsteuer, die nicht für alle Verbraucher gelten soll. Niedrigere Strompreise wären seiner Ansicht nach die wirksamste Förderung der Elektromobilität. Der klimaschonende Verkehr scheitere jedoch nicht an der Technik. Deutsche Hersteller hätten vor allem bei Elektroautos beeindruckende Weiterentwicklungen präsentiert.Auch autonome Fahrzeuge für den öffentlichen Verkehr seien ein großes Thema auf der Automobilmesse IAA gewesen.
Vielfalt der Mobilitätsformen in Städten
Neben dem Auto spielen laut Schulze insbesondere in städtischen Räumen andere Mobilitätsformen wie das Fahrrad oder der öffentliche Nahverkehr eine wichtige Rolle. Er sprach sich dagegen aus, Verkehrsträger gegeneinander auszuspielen oder ganze Stadtteile für Autos zu sperren. Bewohner, touristische Anbieter und der Einzelhandel seien auf den Pkw angewiesen. Wo jedoch gute Alternativen vorhanden seien,könne selbst der emissionsarme Pkw an Bedeutung verlieren und der straßenraum entsprechend angepasst werden.