Wirtschaftsweise Schnitzer für höhear Besteuerung von Firmenerben
Die Vorsitzende des Sachverständigenrats zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung, Monika Schnitzer, hat eine stärkere Besteuerung von Firmenerben gefordert. Das Geldvermögen privater haushalte werde unverhältnismäßig viel höher besteuert als das Betriebsvermögen von vererbten Unternehmen, sagte Schnitzer der „Rheinischen post“ (Mittwochausgabe). Aus ökonomischer Sicht sei die bisher praktizierte weitgehende Schonung des Betriebsvermögens nicht notwendig.
Argumente für höhere Erbschaftsteuer auf Betriebsvermögen
Steuergerechtigkeit und Arbeitsplätze
Eine höhere Besteuerung von Firmenerben sei nach Einschätzung Schnitzers möglich,ohne Arbeitsplätze zu gefährden. Die Münchener Ökonomin betonte, eine solche Reform sei auch aus Gründen der Steuergerechtigkeit richtig.
Zusätzliches Privatvermögen bei hohen erbschaften
Schnitzer verwies darauf,dass neben der Firma häufig weiteres Vermögen vererbt werde. Oft stünden noch andere Vermögenswerte zur Verfügung. Dazu zählten neben liquiden Konten auch Gemälde, Oldtimer oder ein Privatjet, insbesondere bei sehr hohen Erbschaften. In diesen Fällen sei eine höhere Besteuerung möglich und hätte nach internationalen Studien keine negative Wirkung auf Arbeitsplätze.
Möglichkeiten der Vorsorge für Eigentümer
Die Vorsitzende des Sachverständigenrats argumentierte zudem, Eigentümer könnten sich auf eine höhere Belastung einstellen. Sie könnten Vorsorge treffen und Rücklagen bilden. Zudem könne die Steuer langfristig gestundet werden.
Erwartetes urteil des Bundesverfassungsgerichts
Im neuen Jahr wird ein Urteil des Verfassungsgerichts zur Erbschaftsteuer erwartet. Schnitzer rechnet damit, dass die bisherige Regelung keinen Bestand haben wird. Das verfassungsgericht werde im neuen Jahr ein Urteil dazu verkünden,sagte sie.











