Staatsdefizit im ersten Halbjahr 2025 deutlich gesunken
Das Finanzierungsdefizit des Staates ist im ersten Halbjahr 2025 deutlich zurückgegangen. Nach Angaben des Statistischen bundesamtes (Destatis) lag das staatliche Defizit bei 28,9 Milliarden Euro und damit um 19,4 Milliarden Euro niedriger als im ersten Halbjahr 2024. Die Defizitquote bezogen auf das Bruttoinlandsprodukt (BIP) in jeweiligen Preisen betrug 1,3 Prozent.
entwicklung der Defizite bei Bund, Ländern und Gemeinden
Mit 16,7 Milliarden Euro hatte der Bund erneut den größten Anteil am gesamtstaatlichen Finanzierungsdefizit. Das defizit des bundes verringerte sich im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 10,5 Milliarden Euro.auch das Finanzierungsdefizit der Länder sank deutlich um 10,3 Milliarden Euro auf 1,3 Milliarden Euro (erstes Halbjahr 2024: 11,6 Milliarden Euro). Im Gegensatz dazu stieg das Defizit der Gemeinden um 4,7 Milliarden Euro auf 14,2 Milliarden Euro (erstes Halbjahr 2024: 9,5 Milliarden Euro). Die Sozialversicherungen erzielten im ersten Halbjahr 2025 einen Finanzierungsüberschuss von 3,3 Milliarden Euro (erstes Halbjahr 2024: 0,0 Milliarden Euro).
Einnahmen und Ausgaben des Staates
Das Finanzierungsdefizit von 28,9 Milliarden Euro im ersten Halbjahr 2025 ergibt sich aus Einnahmen in Höhe von 1.042,0 Milliarden Euro und Ausgaben von 1.070,9 Milliarden Euro. Die Einnahmen stiegen im Vergleich zum Vorjahr um 6,5 Prozent, während die Ausgaben um 4,3 Prozent zunahmen.
Steuereinnahmen und Sozialbeiträge
Die Steuereinnahmen des Staates erhöhten sich im ersten Halbjahr 2025 gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 5,1 Prozent. Die Einnahmen aus der Mehrwertsteuer stiegen um 6,9 Prozent, die aus den Einkommensteuern um 4,6 Prozent. Sozialbeiträge nahmen insbesondere durch gestiegene Zusatzbeiträge zur gesetzlichen Krankenversicherung, die anhebung der Beitragssätze der Pflegeversicherung sowie höhere Beitragsbemessungsgrenzen im Januar 2025 um 8,9 Prozent zu.Die Zinseinnahmen des Staates gingen im Vergleich zum Vorjahr um 18,9 Prozent zurück.
Entwicklung der Ausgaben
Die monetären Sozialleistungen, darunter Renten und Arbeitslosengeld, erhöhten sich im ersten Halbjahr 2025 um 20,3 Milliarden Euro beziehungsweise 5,8 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Die sozialen Sachleistungen, zu denen unter anderem Arzt- und Krankenhausleistungen, Medikamente sowie Leistungen der Sozialhilfe zählen, stiegen um 13,5 Milliarden Euro beziehungsweise 7,1 Prozent.Die Arbeitnehmerentgelte des Staates erhöhten sich um 10,9 milliarden Euro oder 6,3 Prozent. Der Anstieg der Ausgaben wurde durch eine Reduktion der Subventionen um 12,9 prozent, vor allem durch geringere Ausgleichszahlungen für erneuerbare Energien, abgemildert.
Die Zinsausgaben des Staates stiegen im ersten Halbjahr 2025 um 5,8 prozent auf insgesamt 24,3 Milliarden Euro. Die Bruttoinvestitionen erhöhten sich um 3,7 Prozent auf 59,6 milliarden Euro.