Debatte um „Boomer-Soli“: Linke fordert breitere Finanzierung der Rente
Die Linkenfraktion im Bundestag hat sich in der Diskussion um einen sogenannten „Boomer-Soli“ für eine breitere Finanzierung der gesetzlichen Rente ausgesprochen. Die Fraktionssprecherin für Renten- und Alterssicherungspolitik, sarah Vollath, erklärte gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, dass eine Umverteilung, wie sie mit dem „boomer-Soli“ vorgeschlagen wird, grundsätzlich ein guter Gedanke sei.
Forderung nach Beitrag aller „Überreichen“
Vollath betonte, es wäre noch wirkungsvoller, nicht nur besonders reiche Rentner, sondern alle „Überreichen“ in Deutschland stärker zur Finanzierung heranzuziehen. Sie forderte eine umfassende Rentenreform, um die gesetzliche Rente finanziell auf eine stabile Grundlage zu stellen. Der bisherige Flickenteppich, der laut Vollath durch die letzten Bundesregierungen entstanden sei, müsse beendet werden. Ein „Boomer-Soli“ könne lediglich eine Übergangslösung darstellen.
Grüne sprechen sich gegen „Boomer-Soli“ aus
auch die Grünen fordern einen grundlegenden Umbau der Altersversorgung. Grünen-Fraktionsvize Andreas Audretsch erklärte, um Altersarmut wirksam zu bekämpfen und allen älteren Menschen ein Leben in Würde mit verlässlichen Renten zu ermöglichen, sei eine Reform des Rentensystems notwendig. Einen „Boomer-Soli“ hält Audretsch jedoch für den falschen weg.
Gesamtgesellschaftliche Verantwortung für Rentenfinanzierung
Audretsch betonte, dass Rentenfinanzierung und Armutsvermeidung gesamtgesellschaftliche Aufgaben seien. Ein fair gestaltetes Steuersystem, in dem leistungsfähigere Schultern mehr tragen als weniger starke, sei dabei zentral. Menschen mit kleinen und mittleren Einkommen könnten gezielt entlastet werden, wenn Menschen mit sehr viel geld einen gerechteren Anteil beisteuerten, so der Grünen-Politiker.