Linke fordert stärkere Bundesbeteiligung an Kinderbetreuungskosten
Forderung nach mehr bundesmitteln
Die Linkspartei spricht sich für eine stärkere finanzielle Beteiligung des Bundes an den Kosten der Kinderbetreuung aus. Linksfraktionschefin Heidi Reichinnek betonte gegenüber dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, der Bund könne sich nicht darauf berufen, dass Bildung Ländersache sei, da er selbst den Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz geschaffen habe. „Wer bestellt, kann die Rechnung nicht andere übernehmen lassen“, sagte reichinnek.
Steigende Kosten im Kita-System
Nach Angaben der Linksfraktion unterstützt der Bund Länder und Kommunen seit Jahren mit etwa zwei Milliarden euro jährlich. Die Kosten für das Kita-System stiegen jedoch jährlich um rund drei Milliarden Euro und lägen inzwischen bei mehr als 50 Milliarden Euro. Reichinnek forderte eine verlässliche und angemessene Finanzierung durch den Bund sowie bundesweit einheitliche Qualitätsstandards.
Einladung zum Kita-Gipfel
Reichinnek lud Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) zu einem „Kita-Gipfel“ im Bundestag ein. Über ein entsprechendes Schreiben berichtete das Redaktionsnetzwerk Deutschland. Am 20. November plant Reichinnek ein Treffen mit Vertretern von Bund, Ländern, Kommunen, Kita-Beschäftigten und Eltern.
Herausforderungen im Kita-System
In ihrem Schreiben an Merz weist Reichinnek darauf hin, dass sich das Kita-system seit Jahren am Rande des Kollapses befinde. Kita-Beschäftigte arbeiteten regelmäßig über ihre belastungsgrenze hinaus. Zudem stünden nicht ausreichend kita-Plätze zur Verfügung. Der Fachkräftemangel sei erheblich. Die Linksfraktion erwartet, dass sich die Situation durch den kommenden Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung in Grundschulen weiter verschärfen werde, da Kita-Personal in die Hortbetreuung wechseln könnte.