Kühnert warnt vor Söders „Wurstfalle“
Kritik an Inszenierung bayerischer Identität
Der frühere SPD-Generalsekretär kevin Kühnert warnt vor der sogenannten „Wurstfalle“ des bayerischen Ministerpräsidenten Markus Söder (CSU). In einem Beitrag für das Magazin Rolling Stone schreibt Kühnert, Söder inszeniere sich als bewahrer einer bayerischen lebensweise, die er selbst gezielt gestalte. Kühnert bezeichnet dies als „billige Identitätspolitik“ und rät, nicht auf diese Strategie hereinzufallen.
Widerspruch zu Habeck und politische Bedeutung
Kühnert widerspricht damit auch Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck, der Söders Umgang mit dem Thema Wurst als unpolitisch kritisiert hatte. Nach Ansicht Kühnerts seien die zahlreichen Fotos von wurstständen und Volksfesten, die Söder veröffentliche, durchaus ein politisches Statement. Er beschreibt den CSU-Vorsitzenden als Politiker, der bayerische Identität gezielt zur politischen Marke mache und dies auf sozialen Medien wie Instagram präsentiere. Kühnert vergleicht Söders Präsentation einer Brotzeit mit der Vorstellung eines milliardenschweren Investitionspakets. Tatsächlich handele es sich dabei jedoch um „Tourismusmarketing, versetzt mit gelegentlichen politischen Inhalten“.
Vergleich mit Künstlicher Intelligenz
Kühnert zieht zudem einen Vergleich zwischen Söder und einem Large Language Model wie ChatGPT. Er schreibt, Söders verhalten in der Öffentlichkeit wirke berechnet und entspreche dem, was von ihm erwartet werde. Wer Söder persönlich begegne, erkenne schnell, dass Herzlichkeit und Gemütlichkeit nicht authentisch seien. Kühnert äußert zugleich Respekt für Söders Inszenierungskunst und bezeichnet ihn abschließend als „A Hund bist fei scho, Markus“.
Discussion about this post