Kritik der Jungen Union an geplanter Frühstartrente
Die Junge Union hat die vom Bund geplante Frühstartrente als unzureichend kritisiert und die CDU-spitze zur grundlegenden Überarbeitung aufgefordert. Dies geht aus einem Positionspapier des nordrhein-westfälischen Landesverbands hervor, über das der „Focus“ berichtet.
Forderungen nach mehr Eigenverantwortung und Planungssicherheit
JU-Landeschef kevin Gniosdorz erklärte, der aktuelle Entwurf der im Koalitionsvertrag angekündigten Frühstartrente sei zu ambitionslos. Er betonte,es werde ein Vorsorgeinstrument benötigt,das Eigenverantwortung stärke,Planungssicherheit biete und Anreize für private Vorsorge setze.
Frühstartrente soll früher beginnen und länger gefördert werden
Die Frühstartrente soll Kinder an die private Altersvorsorge heranführen. Nach dem Konzept der Koalition legt der Staat für jedes Kind vom sechsten bis zum 18. Lebensjahr monatlich zehn Euro in einem Altersvorsorgedepot an. Der nordrhein-westfälischen Jungen union geht dies nicht weit genug. Sie fordert, dass die frühstartrente bereits ab Geburt starten und die staatliche Förderung bis zum 25. Lebensjahr laufen solle.
JU-Vizechefin Ann-Cathrin Simon begründete den Vorschlag damit, dass junge menschen, die studieren oder eine Ausbildung machen, weiterhin Unterstützung benötigten. Zudem könne der Zinseszinseffekt nur mit einem frühestmöglichen Start ab Geburt seine volle Wirkung entfalten.
Vorschläge zur flexibleren Nutzung der Frühstartrente
Der Koalitionsvertrag sieht vor, dass jeder Inhaber eines Frühstart-Depots ab dem 18. Lebensjahr die bis dahin angesparte Summe durch weitere Einzahlungen steuerlich begünstigt erhöhen kann. Die Auszahlung des Geldes ist erst ab Erreichen der Regelaltersgrenze vorgesehen.
Nach den vorstellungen der Jungen Union soll das Frühstart-Konto mit dem 25. Lebensjahr in ein Vorsorge- und Eigentumsdepot übergehen,das eigenverantwortlich weitergeführt und privat bespart werden kann. Private Einzahlungen bis zu 4.000 Euro jährlich sollen bei der Entnahme weiterhin steuerfrei bleiben.
Im Gegensatz zum bisherigen Konzept der Koalition fordert die Junge Union, steuerfreie Entnahmen vor der Rente zu ermöglichen – allerdings nur für den Erwerb von Wohneigentum sowie für die Finanzierung von Studium oder Ausbildung. Simon betonte, nur so werde Vorsorge flexibel und passe zur Lebenswirklichkeit.