Zahl afghanischer Asylanträge von frauen in Deutschland steigt deutlich
Im juli haben 3.104 afghanische Frauen in Deutschland Asyl beantragt. Das sind mehr als doppelt so viele wie im vormonat. Insgesamt wurden im laufenden jahr bisher 9.593 Asylanträge von Afghaninnen gestellt, darunter rund 4.500 Folgeanträge von Personen, die bereits länger in Deutschland leben. Diese Zahlen gehen aus aktuellen Statistiken des Bundesamts für Migration und flüchtlinge (Bamf) hervor.
Verschlechterte Lage für Frauen und Mädchen in Afghanistan
Das Bamf berichtet, dass sich die Situation für Frauen und Mädchen in afghanistan seit der Machtübernahme der Taliban weiter verschlechtert habe. Sie würden von den Taliban systematisch und institutionell unterdrückt und umfassend aus dem öffentlichen Leben verdrängt.
EuGH-Entscheidung beeinflusst Antragszahlen
ein weiterer Grund für den Anstieg der Asylanträge ist eine entscheidung des Europäischen Gerichtshofs aus dem Herbst 2024. Demnach werden afghanische Frauen grundsätzlich als von den Taliban verfolgt angesehen. Dies führt laut Bamf zu einer außerordentlich hohen Schutzwahrscheinlichkeit. Hilfsorganisationen empfehlen seitdem afghaninnen, die zuvor nicht als Flüchtlinge anerkannt wurden, sondern einen niedrigeren Status erhielten, Folgeanträge zu stellen.