KPMG-Gutachten attestiert schwere Fehler bei Maskenbeschaffung
Die Unternehmensberatung KPMG bescheinigt dem Bund erhebliche Fehler bei der Abwicklung der Maskengeschäfte während der Coronapandemie. Das geht aus einem Gutachten für das Bundesgesundheitsministerium hervor, über das das Nachrichtenmagazin „Spiegel“ berichtet.
Mängel in der Zusammenarbeit und im Risikomanagement
KPMG untersuchte im April, wie die Zusammenarbeit zwischen dem Ministerium, das die kaufaufträge für persönliche Schutzausrüstung vergeben hatte, und zwei weiteren Beratungsfirmen verlief, die für die praktische Abwicklung zuständig waren. Laut dem Gutachten fehlte es im damals von Jens spahn (CDU) geführten Ministerium an einem umfassenden Überblick über den Gesamtfortschritt der Abwicklung sowie an einem systematischen Risikomanagement zur Identifizierung potenzieller Risiken.
Unzureichende Kostenkontrolle
Auch bei der Kontrolle der Kosten wurden defizite festgestellt. Ein Gesamtüberblick über alle anfallenden Kosten sei nicht geführt worden, heißt es in dem Gutachten. Dies habe zu einer mangelhaften Nachvollziehbarkeit der finanziellen Mittel und deren Verwendung geführt. Als möglicher Grund wird genannt, dass es im bundesgesundheitsministerium laut eigenen Angaben keine Person mit betriebswirtschaftlichem Hintergrund gab.
Umfang der Maskenbeschaffung
Der Bund hatte insgesamt 5,8 Milliarden Masken für 5,9 Milliarden Euro beschafft.