Stefan Gelbhaar strebt politisches Comeback an
Der ehemalige Bundestagsabgeordnete Stefan Gelbhaar von Bündnis 90/Die Grünen plant eine Rückkehr in die Politik. Gelbhaar erklärte gegenüber dem Magazin „Stern“, seine Kandidatur für das Berliner Abgeordnetenhaus biete die Möglichkeit, innerparteiliche Geschehnisse weiter aufzuarbeiten und Wunden zu heilen.
Kandidatur im Wahlkreis Prenzlauer Berg-West
Am Samstag wählen die Grünen im Bezirk Berlin-Pankow ihre Direktkandidaten für die Abgeordnetenhauswahl 2026. Gelbhaar bewirbt sich für den Wahlkreis 6 „Prenzlauer Berg-West“.Er betonte, dies sei für ihn kein leichter Weg, da die Ereignisse der vergangenen Monate Spuren hinterlassen hätten. Dennoch habe er sich zur Kandidatur entschlossen, da er gerne Politik mache und in der vergangenheit etwa in der Verkehrspolitik Erfolge wie das Deutschlandticket mitgestaltet habe. Zudem seien Stimmen aus Ostdeutschland bei den Grünen selten. Gelbhaar äußerte, dass Intrigen am ende nicht erfolgreich sein sollten.
Vorwürfe und aufarbeitung
Vor der letzten Bundestagswahl wurden Gelbhaar zunächst parteiintern, später auch öffentlich Vorwürfe wegen übergriffigen Verhaltens gegenüber Frauen gemacht.Die schwersten Anschuldigungen, die als sexualisierte Gewalt gewertet worden wären, erwiesen sich jedoch als unbegründet; angebliche Belege stellten sich als gefälscht heraus.
Infolge der Vorwürfe verzichtete Gelbhaar auf eine erneute bundestagskandidatur. Eine Untersuchung durch zwei Rechtsexperten der Grünen stellte der partei im Umgang mit der Affäre schwerwiegende Fehler aus. Der Bericht hielt zudem fest, dass es im Berliner Landesverband mehrere frauen gebe, die sich vom möglicherweise übergriffigen, jedoch nicht strafrechtlich relevanten Verhalten Gelbhaars betroffen fühlten.
Gelbhaars Stellungnahme
Gelbhaar betonte, sich intensiv mit den Vorwürfen auseinandergesetzt zu haben. Er habe darüber nachgedacht, in welchen Situationen sich andere in seiner Gegenwart unwohl gefühlt haben könnten und wo Missverständnisse oder Fehler entstanden seien. Seine Kommunikation sei nun deutlich klarer, erklärte Gelbhaar gegenüber dem „Stern“.








