Grünen-Politiker kritisieren Einfluss fossiler Interessen auf Bundesregierung
Die Grünen-Spitzenpolitiker Katharina Dröge und Felix Banaszak sehen die schwarz-rote Bundesregierung in der Abhängigkeit von Gegnern der Energiewende. „Das fossile Kartell hat Friedrich Merz und Lars Klingbeil fest in seiner Hand“, erklärten die Fraktionsvorsitzende und der Parteichef gegenüber dem „Kölner Stadt-Anzeiger“.
Kritik an Bundeskanzler und Regierungsarbeit
dröge und Banaszak warfen dem Bundeskanzler fortgesetzten Wortbruch in der Innenpolitik vor, zuletzt im Zusammenhang mit der Stromsteuer. diese sei als Sofortmaßnahme im Koalitionsvertrag festgehalten, was für eine Familie eine Entlastung von 100 Euro pro Jahr bedeuten würde. Merz habe dies versprochen,die Umsetzung bleibe jedoch aus. Nach nur zwei Monaten seien Union und SPD „so zerstritten wie die Ampel nach zwei Jahren, bekommen aber weniger hin“, so die beiden Grünen-Politiker.
Selbstkritik an eigener Regierungszeit
Beide räumten Fehler während der eigenen Regierungszeit ein. Sie hätten zu oft betont,was die Grünen im Vergleich zu früheren Regierungen erreicht hätten. Dies habe jedoch nicht ausgereicht, um auf die Enttäuschung junger Menschen angemessen zu reagieren. Die Menschen erwarteten, dass für Überzeugungen eingestanden und ihre Interessen vertreten würden.Dies sei nun der Auftrag der Partei.
position zu einem möglichen AfD-parteiverbot
Mit Blick auf die AfD sprachen sich Dröge und Banaszak für die Prüfung eines Parteiverbotsverfahrens aus.Sie schlugen die Einrichtung einer Bund-Länder-Arbeitsgruppe vor, um die Voraussetzungen zu prüfen. Die Innenminister müssten den inhaltlichen Nachweis erbringen,dass die strengen Kriterien des Verfassungsgerichts für ein Parteiverbot erfüllt seien.
Warnung vor Angst und Appell für demokratische Entschlossenheit
Die Grünen-Politiker warnten davor, der AfD mit Angst zu begegnen. ein Antrag auf ein Verbot der Partei würde zwar zu Widerständen bei deren Anhängern führen, dennoch dürfe man nicht tatenlos zusehen, wie Menschen existenzielle Ängste vor einem Machtgewinn der AfD hätten. Es dürfe nicht mit Angst reagiert werden, sondern mit demokratischer Entschlossenheit.