Grüne Jugend: Blasel verteidigt Co-Sprecherin Nietzard
Reaktion auf parteiinterne Kritik
Der Sprecher der Grünen Jugend, Jakob Blasel, hat seine Co-Vorsitzende Jette Nietzard gegen Kritik aus der eigenen Partei in Schutz genommen. Er bezeichnete es als „total absurd, wie krass sich auch meine Partei an diesen Provokationen abarbeitet“, sagte blasel dem „Spiegel“.
Hintergrund der debatte
Nietzard steht seit Oktober vergangenen Jahres gemeinsam mit Blasel an der Spitze des Grünen-Nachwuchses. Sie hatte unter anderem mit einem Instagram-Post für Unmut in Teilen der Grünen gesorgt. Auf einem Ende Mai verbreiteten Foto trug Nietzard einen Pullover mit dem Akronym ACAB („All cops are bastards“).
Blasels Einschätzung
Blasel erklärte,eine Provokation könne zum Anlass genommen werden,über Missstände bei der Polizeiarbeit zu sprechen. „Das hat vielleicht in diesem Fall nicht gut funktioniert. Aber wir sollten den Anspruch haben,das Beste daraus zu machen“,so Blasel. Er betonte, keine Stilfragen seiner Co-Sprecherin öffentlich zu bewerten.Nietzard sei eine „kämpferische Frau“, die mit allem, was sie mache und sage, für sich stehe. „Und ich glaube nicht, dass ich das irgendwie öffentlich kommentieren muss, das wäre auch ein bisschen von oben herab. Es haben wirklich genug Männer diesen Pulli mit dem ACAB-Kürzel kommentiert“,sagte Blasel.
Kritik an Reaktionen aus der Partei
Blasel äußerte sich kritisch zu Reaktionen aus der eigenen Partei. Der baden-württembergische Ministerpräsident Winfried Kretschmann und der dortige Grünen-Spitzenkandidat für die kommende Landtagswahl, Cem Özdemir, hatten Nietzard nach dem ACAB-vorfall den Austritt aus der Partei nahegelegt.blasel sagte dazu dem „Spiegel“: „Es ist ja noch nicht mal eine inhaltliche Debatte, auf die vertreter wie Herr Kretschmann einsteigen, sondern es ist vor allem kulturelle Abgrenzung.“