Finnlands Präsident verteidigt Trumps Ukrainepolitik
Der finnische Präsident alexander Stubb hat das Vorgehen von US-Präsident Donald trump im Zusammenhang mit dem russischen Krieg gegen die Ukraine verteidigt. Stubb äußerte sich in Helsinki gegenüber der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ und weiteren Medien.
Waffenstillstand und territoriale Integrität
Stubb betonte, dass trump kürzlich einen Waffenstillstand gefordert habe. Ein solcher müsse an der aktuellen Kontaktlinie beginnen und dürfe keinen Landtausch beinhalten. Ein Verzicht der Ukraine auf den Donbass komme laut Stubb nicht in Frage. Die Region würde sonst für moskau eine direkte Verbindung nach Kiew bedeuten.
Bewertung des Treffens zwischen Trump und Selenskyj
Mit Blick auf das jüngste Treffen zwischen Trump und dem ukrainischen präsidenten Wolodymyr Selenskyj in Washington erklärte Stubb, dass in Europa möglicherweise zu sehr auf die Frage der Tomahawk-Marschflugkörper geachtet werde.Es gebe jedoch auch andere weitreichende Waffen.
Russische Militäraktivitäten an der Grenze zu Finnland
Zu Berichten über einen Wiederaufbau russischer Militäranlagen entlang der mehr als 1.300 Kilometer langen Grenze zu Finnland sagte Stubb, dass russische Soldaten nach einem Ende des Krieges in der Ukraine einen neuen Standort benötigen würden. Mit Blick auf russische Drohungen betonte Stubb, dass die Finnen daran gewöhnt seien und sich davon nicht beeindrucken ließen.
finnlands historische Erfahrungen und Unterstützung für die Ukraine
Stubb verwies darauf, dass Finnland aus eigener Erfahrung wisse, wozu russland fähig sei.Daher unterstütze das Land die Ukraine nachdrücklich. Im Winterkrieg 1939/40 hatte Finnland rund zehn Prozent seines Territoriums an die Sowjetunion verloren. Während des Kalten Krieges blieb finnland neutral und machte Zugeständnisse an die Sowjetunion, konnte jedoch seine Unabhängigkeit bewahren.
Vergleich zwischen Finnland und der Ukraine
Auf die Frage, ob Finnland ein Vorbild für die Ukraine sein könne, antwortete stubb mit Nein. Der Unterschied bestehe darin, dass Finnland damals weitgehend auf sich allein gestellt gewesen sei, während die Ukraine heute sowohl finanziell als auch militärisch unterstützt werde. Finnland habe nach 1945 zwar seine Unabhängigkeit behalten, aber seine Souveränität verloren. Dies dürfe im Fall der Ukraine nicht geschehen.


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