Vorwürfe gegen Israels Vorgehen im Gazastreifen
Die Direktorin der israelischen Menschenrechtsorganisation B’Tselem, Yuli Novak, erhebt schwere Vorwürfe gegen die israelische Kriegsführung im Gazastreifen. In einem Interview mit der „Süddeutschen Zeitung“ erklärte Novak, dass Israel seit einem Jahr einen Völkermord an den Palästinensern im gazastreifen verübe. Sie betonte,es sei entscheidend,jetzt zu handeln,anstatt auf eine juristische Feststellung zu warten,da diese oft erst getroffen werde,wenn das bedrohte volk bereits ausgelöscht sei.
Bericht von B’Tselem zu den Vorwürfen
Vor Kurzem veröffentlichte B’Tselem einen Bericht mit dem Titel „Our Genocide“. In diesem Bericht beschuldigt die Organisation die israelische Regierung, im Gazastreifen einen Völkermord zu begehen. Die Einschätzung stützt sich auf Informationen und Augenzeugenberichte, die auf eine gezielte und systematische Tötung von Palästinensern sowie die Zerstörung ihrer Lebensgrundlagen hinweisen. zudem werden Hinweise angeführt, die eine Vernichtungsabsicht Israels belegen sollen. Laut Novak sei das existenzielle Bedrohungsgefühl, das durch den Hamas-Angriff am 7. Oktober ausgelöst wurde, der Auslöser für den Völkermord und halte bis heute an.
Kritik an internationaler Unterstützung
Novak erhebt auch Vorwürfe gegenüber der internationalen Politik. Deutschland und andere europäische Staaten unterstützten laut ihrer Aussage Israel bei dem Vorgehen im Gazastreifen. Sie äußerte Verständnis für die Komplexität der deutschen Israelpolitik, betonte jedoch, dass die Realität nicht länger verdrängt werden dürfe. Novak sagte, die nachfahren derer, die den Genozid durch Deutschland erlitten hätten, begingen nun selbst einen.