Özdemir vergleicht Baden-Württembergs Grüne mit der CSU
Spitzenkandidat äußert sich zum Verhältnis von Landes- und Bundespartei
Der Spitzenkandidat der Grünen bei der baden-württembergischen Landtagswahl, Cem Özdemir, hat das Verhältnis der Landespartei zur Bundespartei mit dem Verhältnis der CSU zur CDU verglichen. Zugleich äußerte er sich positiv über den aus der Partei ausgetretenen Tübinger Oberbürgermeister Boris Palmer.
Unterstützung durch die Landespartei
Özdemir betonte im Gespräch mit dem Redaktionsnetzwerk Deutschland, dass er von seiner Partei in Baden-Württemberg stark unterstützt werde. „Sie haben mich mit 97 Prozent zum Spitzenkandidaten gewählt. Ich glaube nicht,dass die Grünen anderswo schon mal solche Ergebnisse hatten“,sagte Özdemir. Er fühle sich wohl mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann, der seit 15 Jahren eine Politik verfolge, die das gesamte Land im Blick habe. Özdemir verwies zudem auf eine lange Tradition in Baden-Württemberg mit Namen wie Fritz Kuhn, Biggi Bender oder Reinhard Bütikofer.
Politischer Kurs und vergleich mit der CSU
Özdemir erklärte, er wolle den eingeschlagenen Kurs fortsetzen. Dieser Kurs betrachte Ökologie nicht im Gegensatz zur Wirtschaft und berücksichtige die Unterschiede zwischen ländlichem Raum und Stadt. Auch das Thema Sicherheit sei ein Grundbedürfnis der Menschen. Özdemir sagte: „Man könnte scherzhaft sagen, wir sind in Baden-Württemberg so ein bisschen die CSU der Grünen.“
Zusammenarbeit mit Boris Palmer
Mit Blick auf den ehemaligen Parteifreund Boris Palmer äußerte Özdemir, palmer sei ein überaus erfolgreicher Oberbürgermeister in Tübingen. Palmer halte in den Bereichen Ökologie, Verkehrspolitik und Wohnungspolitik, was andere versprächen. Özdemir bedauerte, dass Palmer sich durch nächtliche Auseinandersetzungen in sozialen Medien selbst geschadet habe. Bei Themen wie einem funktionierenden Staat oder der Rolle der Kommunen stimme er sich eng mit Palmer ab. Auch andere Bürgermeister im Land seien wichtige Ratgeber, da sie am besten wüssten, was die Menschen vor Ort bewege. Das Thema Mitgliedschaft stelle sich aktuell für beide Seiten nicht.
Öffentliche diskussion mit der AfD
Özdemir kommentierte eine öffentliche Diskussion Palmers mit dem Spitzenkandidaten der Südwest-AfD, Marcus Frohnmaier, mit den Worten, er habe die Veranstaltung nicht selbst erlebt. Nach dem, was er darüber gelesen habe, habe Palmer dem AfD-Kandidaten deutlich widersprochen. Dafür zollte Özdemir Respekt.





