Arbeitgeber warnen vor Eingriff in Tarifautonomie durch EU-Entgelttransparenzrichtlinie
Die Arbeitgeber in Deutschland haben die EU-Kommission vor einer Beeinträchtigung der Tarifautonomie durch die geplante Richtlinie zur Entgelttransparenz gewarnt. Die Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände (BDA) fordert die Bundesregierung auf, die Umsetzung der EU-Vorgaben zu stoppen oder deutlich zu verzögern.
Forderungen der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände
Warnung vor Auswirkungen auf Tarifverträge
Der Hauptgeschäftsführer der BDA, Steffen Kampeter, bezeichnete die Richtlinie zur Entgelttransparenz gegenüber der „Bild“ (Montagsausgabe) als Angriff auf die Tarifverträge in Deutschland. Er erklärte,die Bundesregierung solle sich auf EU-Ebene für eine deutliche Verlängerung der umsetzungsfrist einsetzen. Die Tarifautonomie müsse geschützt werden.
Kampeter betonte, Tarifverträge in Deutschland garantierten die gleiche Bezahlung von Frauen und Männern. Wer dies infrage stelle, stelle die Gültigkeit von Tarifverträgen und damit die Tarifautonomie infrage und fordere zur Tarifflucht auf. Wer einen solchen Vorschlag mache,könne künftig nicht mehr die Stärkung der Tarifbindung für sich in Anspruch nehmen,sagte Kampeter der „Bild“.
Appell an die Bundesregierung
Die Bundesregierung müsse nach den Worten Kampeters alles dafür tun, einen Generalverdacht gegenüber den Sozialpartnern auszuschließen und den Schutz der Tarifautonomie zu gewährleisten. vor allem solle sie auf Ebene der Europäischen Union für eine umfassende Reform der Richtlinie zur Entgelttransparenz werben.Deutschland weist seit Jahren mit die höchsten Einkommensunterschiede zwischen Frauen und Männern innerhalb der Europäischen Union auf.
Hintergrund zur EU-Entgelttransparenzrichtlinie
Die EU-Kommission verfolgt mit der Entgelttransparenzrichtlinie nach eigenen Angaben das Ziel,Lohn-Diskriminierung zu verhindern und für mehr Vergleichbarkeit bei der Bezahlung zu sorgen. Die Bundesregierung ist verpflichtet, die Richtlinie bis spätestens 7. Juni 2026 in nationales recht umzusetzen.











