Diplomatin Tagliavini befürwortet direkte Gespräche mit Putin
Die Schweizer Diplomatin Heidi Tagliavini spricht sich für direkte Gespräche mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin aus. In einem Interview mit der „Wochentaz" verwies sie auf die Bedeutung von Gesprächen auf Augenhöhe.Aussagen zu Donald Trump und Wladimir Putin
Tagliavini sagte, es sei erstaunlich, wie der frühere US-Präsident Donald Trump intuitiv ein „uraltes Bedürfnis" von Wladimir Putin begriffen habe. Trump habe verstanden, dass es für Putin wichtig sei, als Gesprächspartner auf Augenhöhe behandelt zu werden, und habe dies „geschickt einzusetzen" gewusstSchweizer Diplomatin Tagliavini wirbt für direkte Gespräche mit Putin
Die langjährige schweizer diplomatin Heidi Tagliavini spricht sich für direkte Gespräche mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin aus. In einem Interview mit der „Wochentaz“ betonte sie die Bedeutung von Gesprächen auf Augenhöhe und warnte vor einem Abbruch von Kommunikationskanälen.
Bewertung der Russland-Politik von US-Präsident Trump
Tagliavini verwies auf den Umgang des früheren US-Präsidenten Donald Trump mit Putin. „es ist ja erstaunlich, wie Präsident Trump intuitiv dieses uralte Bedürfnis von Wladimir Putin begriffen hat und es geschickt einzusetzen verstand, nämlich dass man mit ihm auf Augenhöhe spricht“, sagte sie. Putin sei zurück auf der Weltbühne.
Trump habe Putin im Sommer nach Alaska eingeladen und ihm damit eine große Bühne geboten, sichtbar für die ganze Welt. „Das ist Symbolpolitik der großen Klasse“, sagte Tagliavini.
Forderung nach offenen Kommunikationskanälen
Generell plädiert Tagliavini für Gesprächsformate mit Russland. „Die Kanäle sollten unbedingt offen bleiben“, sagte sie. Die Situation in der Welt könne sich, wie derzeit zu beobachten sei, sehr rasch und in nicht vorhersehbare Richtungen entwickeln. Entscheidungen, Kanäle abzubrechen, seien häufig voreilig.
Rolle Europas in den ukraine-Verhandlungen
EU als „Anwalt der Ukraine“
Mit Blick auf die Rolle Europas in den Verhandlungen zur Ukraine mahnte Tagliavini, die Bedeutung der Europäischen Union nicht zu unterschätzen. „Als Anwalt der ukraine, wie Kanzler merz gesagt hat, muss und wird sich die EU konstruktiv einbringen, wie sie es auch bisher schon getan hat“, sagte sie.
Entscheidend sei dabei die Geschlossenheit der Mitgliedstaaten. „Die europäer müssen sich vor allem einig sein und das auch bleiben in ihrer Haltung gegenüber sowohl Präsident trump wie auch präsident Putin“, erklärte Tagliavini.
Europa, Moskau und die USA
Europa sei als Unterstützer der Ukraine zum Gegner von Moskau erklärt worden, sagte Tagliavini.US-Präsident Donald Trump gelte nicht wirklich als verlässlicher Partner Europas.„Jetzt aber ist Einigkeit gefragt, denn es geht bei der Ukraine um eine existenzielle Frage“, betonte sie.
Diplomatische Laufbahn von Heidi Tagliavini
Tagliavini war viele Jahre im diplomatischen Dienst tätig. Bekannt wurde sie als Sonderbeauftragte der Europäischen union für den Krieg zwischen Russland und georgien in Abchasien und Südossetien sowie durch den nach ihr benannten Tagliavini-Bericht.
Im Juni 2014 wurde sie zur Ukraine-Beauftragten der Organisation für Sicherheit und Zusammenarbeit in Europa (OSZE) ernannt. dieses Amt legte sie am 6.Juni 2015 nieder.











