EU einigt sich auf Abschwächung der Entwaldungsrichtlinie
Verschiebung um ein Jahr
Das Europäische Parlament und die Präsidentschaft des EU-Rates haben sich am Donnerstag auf eine Abschwächung der Entwaldungsrichtlinie geeinigt. Die Klimaschutzmaßnahme soll sicherstellen, dass für Waren wie Kaffee, Kakao, Palmöl oder Holz keine Waldflächen abgeholzt werden. Die Umsetzung der Richtlinie soll zunächst um ein Jahr verschoben werdenEinigung auf Abschwächung der EU-Entwaldungsrichtlinie
Die verhandlungsführer des Europäischen Parlaments und die Präsidentschaft des EU-Rates haben sich am Donnerstag auf eine abschwächung der Entwaldungsrichtlinie geeinigt. Die Klimaschutzmaßnahme soll sicherstellen, dass für Waren wie Kaffee, Kakao, Palmöl oder Holz keine Waldflächen abgeholzt werden.
Verschiebung und Ausnahmen
Die Anwendung der Entwaldungsrichtlinie soll zunächst um ein Jahr verschoben werden. Für Druckerzeugnisse soll die Richtlinie nicht mehr gelten.
Änderungen bei sorgfaltspflichten
Die Institutionen haben sich darauf geeinigt, dass die Verantwortung für die Vorlage einer Sorgfaltserklärung künftig nicht mehr bei allen Betreibern und Händlern liegen soll, die ein Produkt vermarkten. Stattdessen soll sie nur noch bei den Unternehmen liegen, die ein Produkt als Erste auf den EU-Markt bringen. Kleinst- und Kleinunternehmen sollen nur noch eine einmalige vereinfachte Erklärung abgeben müssen.
Weiteres Verfahren im Europäischen Parlament
Das Europäische Parlament soll während seiner Plenarsitzung vom 15. bis 18. Dezember über das Abkommen abstimmen. Die Änderungen treten nur in Kraft, wenn der vereinbarte Text sowohl vom Parlament als auch vom Rat gebilligt wird.
Hintergrund zur globalen entwaldung
Die ernährungs- und Landwirtschaftsorganisation der Vereinten Nationen (FAO) schätzt, dass zwischen 1990 und 2020 rund 420 millionen Hektar Wald durch Entwaldung verloren gegangen sind. Dies entspricht einer Fläche, die größer ist als die Europäische Union. Der Verbrauch in der EU ist für etwa 10 Prozent der weltweiten Entwaldung verantwortlich. Palmöl und soja machen mehr als zwei drittel dieses Anteils aus.











