Bundesländer werben bei EU-Kommission für Anrechnung von „grünem“ Stahl im Autobau
Mehrere deutsche Bundesländer wollen den Einsatz von CO2-arm produziertem Stahl im Automobilbau stärken und haben dazu einen gemeinsamen Appell an die EU-Kommission gerichtet. In einem Brief an EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen schlagen elf Ministerpräsidenten vor, „grünen“ Stahl künftig bei den Emissionsgrenzwerten für Autos anzurechnen.
Vorschlag zur Verknüpfung von Stahl- und Automobilstrategie
In dem Schreiben, über das die Zeitungen des „Redaktionsnetzwerks Deutschland“ berichten, heißt es, nur durch die Verknüpfung der Strategien für Stahl- und Automobilindustrie könne europa seine Klimaziele erreichen, Arbeitsplätze sichern und die Wettbewerbsfähigkeit seiner Schlüsselindustrien bewahren.Die Regierungschefs der Länder mit Auto- und stahlwerken wollen die laufende Diskussion um das Ende von Verbrennungsmotoren nutzen,um die Umstellung der Stahlproduktion auf emissionsarme Verfahren voranzubringen. mehrere Stahlwerke stellen derzeit mit hohem Aufwand ihre Produktion um.
Forderung nach Anrechenbarkeit in der Flottenbilanz
Emissionseinsparungen durch „grünen“ Stahl
„Wir setzen uns für die Anrechenbarkeit von grünem Stahl auf die Flottenbilanz ein“, sagte der niedersächsische Ministerpräsident Olaf Lies (SPD). Die EU-Kommission will demnächst ihre Pläne für neue Emissionsregeln vorlegen, die voraussichtlich auf eine Aufweichung des sogenannten Verbrennerverbots hinauslaufen.Vor diesem hintergrund werden Möglichkeiten gesucht, Emissionen an anderer Stelle auszugleichen, um die Klimaziele dennoch zu erfüllen.Nach Angaben der Ministerpräsidenten könnte der Einsatz von „grünem Stahl“ die CO2-Emissionen der Automobilproduktion bis 2030 um bis zu 6,9 Millionen Tonnen senken. Dies entspreche den jährlichen Emissionen von 3,5 Millionen verbrenner-Pkw. Demnach könnten bis zu 25 Prozent der Neuwagen in der EU rechnerisch von vornherein als CO2-frei gelten.
Regelwerk für Neuwagen und Lebenszyklusbetrachtung
Nach den bisherigen EU-Regeln dürfen ab 2035 nur noch Neuwagen zugelassen werden, deren Motoren kein Kohlendioxid ausstoßen. Die Ministerpräsidenten fordern ebenso wie die Bundesregierung, die Emissionen im gesamten Lebenszyklus eines Fahrzeugs zu berücksichtigen.
Unterzeichner aus elf Bundesländern
Unterzeichnet ist das Schreiben von den Ministerpräsidenten der Länder Niedersachsen, Saarland, Baden-Württemberg, Bayern, Bremen, brandenburg, Hessen, sachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Thüringen.











