Keine weiteren Maßnahmen für Pkw-Antriebssparte bei ZF geplant
Lea corzilius, Personalvorstand und Arbeitsdirektorin von ZF, sieht keine Notwendigkeit für zusätzliche Maßnahmen zur stabilisierung der defizitären Pkw-Antriebssparte des Automobilzulieferers. Das Anfang Oktober vorgestellte Sparprogramm reiche aus,erklärte Corzilius gegenüber der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Sparprogramm soll Streit beenden
Corzilius betonte, dass mit dem Sparprogramm ein Bündnis geschlossen worden sei, um die gesetzten Ziele zu erreichen. Es werde keine schrittweise Verschärfung der Maßnahmen geben. Die geplanten Beiträge summierten sich auf eine Kostenersparnis von 500 Millionen Euro und stellten den notwendigen Kraftakt dar, um die Antriebssparte eigenständig in die Zukunft zu führen.Das Sparprogramm war eingeführt worden, um einen fast ein Jahr andauernden Streit zwischen ZF-Vorstand und Arbeitnehmervertretung zu beenden.
IG Metall verteidigt Kritik am ZF-Vorstand
Helene sommer, Erste Bevollmächtigte der IG Metall Friedrichshafen-Oberschwaben, verteidigte die teils scharfen Angriffe auf den ZF-Vorstand im vergangenen Jahr. Sie erklärte, Sozialpartnerschaft bedeute nicht, dass keine Konflikte geführt würden. Lösungen setzten häufig einen Konflikt voraus, da Sozialpartner unterschiedliche Interessen hätten, die ausgetragen werden müssten.An vielen Stellen seien Lösungen nur möglich,wenn zuvor die Positionen ausgetauscht würden – gegebenenfalls auch öffentlich.
Sommer betonte,dass sie ihre Aussagen stets ernst meine und nicht dazu nutze,die Belegschaft aufzuwiegeln.Auch nach harter Kritik sei es möglich, wieder gemeinsam nach Lösungen für die Beschäftigten zu suchen.
Forderungen nach besseren Rahmenbedingungen
Corzilius forderte mit Blick auf die politischen Rahmenbedingungen einen konstruktiven Weg nach vorne. Sie nannte Bürokratie, Energie, Lohnnebenkosten sowie das Verbrenner-Aus mit Blick auf Plug-in-Hybridfahrzeuge als zentrale Handlungsfelder für ZF. Das Unternehmen stehe zu den CO2-Zielen, wolle aber steuerliche Erleichterungen für das Fahren von Hybrid-Fahrzeugen erreichen. Corzilius sprach sich für ein Anreizsystem aus, das Fahrern mit hohem elektrischem Fahranteil einen besseren Steuersatz gewährt.
Auch Sommer sprach sich für bessere Rahmenbedingungen für die industrie aus. Sie wies jedoch zurück, dass hohe Löhne der IG metall die Entwicklung der Unternehmen ausbremsen würden. Unternehmen müssten in die Lage versetzt werden, trotz hoher Löhne wettbewerbsfähig zu bleiben.Entscheidend sei, dass die Industrie ihre Wettbewerbsfähigkeit sichere, um das bestehende Wohlstandsniveau halten zu können.




