Ökonom Werding fordert umfassende Rentenreformen
Kritik am geplanten Rentenpaket
Im unionsinternen Streit um das von der Bundesregierung geplante Rentenpaket rät der Wirtschaftsweise Martin Werding der Koalition, direkt in tiefgreifendere Rentenreformen einzusteigen. Sowohl die befristete haltelinie als auch die Ausweitung der Mütterrente seien mit Blick auf die demografische Alterung rentenpolitische Schritte in die falsche Richtung,erklärte Werding gegenüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe.
Finanzielle Bedenken und Reformvorschlag
Werding, Professor für Sozialpolitik und öffentliche Finanzen an der Ruhr-Universität Bochum, betonte, dass die geplante Steuerfinanzierung und die Lücken in der Finanzplanung der Bundesregierung die Maßnahmen auch finanzpolitisch nicht umsetzbar machten. Er empfahl der Koalition, beide Vorschläge zurückzuziehen und direkt in die Diskussion über langfristig orientierte Reformen der Sozialversicherungen einzusteigen, wie sie zwischenzeitlich angekündigt wurden. Politisch sei dies im aktuellen Diskussionsklima zwar schwierig, aber grundsätzlich mutig und klug.
unionsinterner Streit im Bundestag
Das Rentenpaket steht im Bundestag derzeit aufgrund eines unionsinternen Streits auf der Kippe.Hintergrund ist die Drohung von 18 Abgeordneten der sogenannten Jungen Gruppe der Unionsfraktion,die Verabschiedung des Gesetzes zu verhindern.Sollten ihre Stimmen bei der Abstimmung fehlen, hätte die Koalition keine eigene Mehrheit.
Kritik der Jungen gruppe und Position der SPD
Die jungen Unionsmitglieder kritisieren insbesondere die geplante Stabilisierung des Rentenniveaus bei 48 Prozent über das Jahr 2031 hinaus. Sie sehen darin eine Belastung für die junge Generation. Die SPD hingegen fordert die Verabschiedung der vom Kabinett beschlossenen Rentenpläne zur Stabilisierung des Rentenniveaus.
Warnung vor Belastungen für die junge Generation
Ökonom Hans-Werner Sinn warnt vor den sozialen und finanziellen Lasten, die auf der jungen Generation in deutschland lasten. Die Situation der Jungen sei fatal, sagte Sinn dem Nachrichtenportal T-Online.Die Babyboomer-Generation habe zu wenige Kinder bekommen, um das Rentensystem zu tragen, und mache nun hohe Schulden, um eigene Konsequenzen zu vermeiden. Die jungen Menschen müssten diese Schulden tragen.
Sinn erwartet, dass die demografischen Folgen bald deutlich sichtbar werden. bei den Babyboomern werde es eine Zunahme von Altersarmut und Pflegebedürftigkeit geben.Dies könne zu einem gesellschaftlichen Umdenken führen.Das demografische Problem müsse selbst gelöst werden, betonte Sinn.






