Geflüchtete Afghanen in Pakistan appellieren an Kanzler Merz
Appell an Bundesregierung
Geflüchtete Afghanen, die in Pakistan gestrandet sind, haben sich in einem Appell an Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und die Bundesregierung gewandt. Sie fordern, das deutsche Schutzversprechen einzuhalten und sie nicht an die Taliban auszuliefern. In dem zweiseitigen Schreiben, über das die „Süddeutsche Zeitung“ berichtet, heißt es: „Wir wollten und mussten der Taliban-Herrschaft entkommen, um zu überleben.“ Die Rückkehr nach Afghanistan würde für viele von ihnen mit Gewalt und Gefahr enden. Die Geflüchteten bitten die Bundesregierung, eine Lösung zu finden, die ihr Leben schützt und ihre verzweifelte Lage beendet.
Hintergrund des Appells
Der Brief entstand in einer Chatgruppe mit 600 der insgesamt rund 2.000 betroffenen Afghanen. Die Geflüchteten äußern darin ihre Angst vor einer erzwungenen Rückkehr nach Afghanistan. Sie berichten, dass sie seit Monaten oder sogar Jahren in Pakistan festsitzen.Das Schreiben wurde am Samstagabend über Verbindungsbüros des Bundestags an den Kanzler und mehrere Ministerien übermittelt. Es ist das erste Mal, dass sich die Betroffenen in einer größeren Gruppe direkt an die deutsche Politik wenden.
Kritik am Angebot des Bundesinnenministeriums
Empörung löst ein Angebot des Bundesinnenministeriums aus,nach dem Geflüchtete gegen Zahlung eines geldbetrags auf den zugesagten Schutz verzichten könnten. Die Betroffenen betonen, sie seien nicht vor Armut, sondern vor Gewalt und Tod geflohen. Sie äußern Enttäuschung darüber,dass das Land,von dem sie Schutz erwartet hatten,sie im Stich lassen könnte.
Forderungen der Opposition
die Opposition fordert eine schnelle Lösung. Marcel Emmerich, innenpolitischer Sprecher der Grünen-Fraktion, bezeichnete es als skandal, dass die Bundesregierung trotz verhängter zwangsgelder Zusagen ignoriere und Menschen Folter und Verfolgung aussetze.





