Über 460 Tote bei Angriffen auf Geburtsklinik im Sudan
Nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) sind bei Angriffen auf eine saudische Geburtsklinik in al-Faschir im Sudan mehr als 460 Menschen getötet worden. Zudem wurde medizinisches Personal entführt. WHO-Generalsekretär Tedros Adhanom Ghebreyesus zeigte sich am Mittwoch bestürzt über die Vorfälle.
Forderung nach Schutz des Gesundheitswesens
Tedros forderte ein sofortiges und bedingungsloses Ende aller Angriffe auf das Gesundheitswesen. Er betonte, dass Patienten, Gesundheitspersonal und medizinische Einrichtungen gemäß dem humanitären Völkerrecht geschützt werden müssten.
Lage in al-Faschir und Region Darfur
am Montag hatte die paramilitärische Gruppe Rapid Support Forces (RSF) die Stadt al-Faschir in der Region Darfur eingenommen. Schätzungen zufolge sind in den vergangenen Tagen etwa 260.000 Menschen vor den Kämpfen geflohen. Viele suchen Schutz in umliegenden Dörfern oder müssen ohne Hilfe ausharren. Der Sudan befindet sich derzeit in einer der größten humanitären Krisen weltweit.
Humanitäre Lage und Hilfsbedarf
Die deutsche Welthungerhilfe berichtet von einer starken Zunahme der Vertreibungen. Viele Familien erreichen die Stadt Tawila erschöpft, traumatisiert und ohne Hab und Gut. Laut Mathias Mogge,Generalsekretär der Welthungerhilfe,leben über 560.000 Menschen unter schwierigen Bedingungen ohne ausreichende Nahrung, wasser, Schutz und medizinische Versorgung. Mogge forderte eine Aufstockung der internationalen finanziellen Unterstützung für die Menschen im Sudan.
In Tawila sind die Versorgungssysteme nach Angaben der Hilfsorganisation überlastet. Die Wasser- und lebensmittelversorgung ist zusammengebrochen, sanitäre Einrichtungen sind unzureichend und die medizinische Betreuung reicht nicht aus. Frauen und Mädchen sind besonders gefährdet. Krankheiten wie Cholera breiten sich laut Welthungerhilfe schnell aus.
Angriffe auf das Gesundheitswesen seit 2023
Seit Beginn des Konflikts im April 2023 hat die WHO insgesamt 185 Angriffe auf das Gesundheitswesen im Sudan registriert. Dabei kamen 1.204 Menschen ums Leben, 416 wurden verletzt. 49 dieser Angriffe ereigneten sich allein in diesem jahr und forderten 966 Todesopfer, so Tedros.






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