Nouripour kritisiert Wadephul wegen Äußerungen zur Hamas
Bundestagsvizepräsident Omid Nouripour (Grüne) hat im Zusammenhang mit der Freilassung lebender Geiseln durch die Hamas scharfe Kritik an Außenminister Johann Wadephul (CDU) geübt. Nouripour wirft Wadephul eine „verharmlosende Gleichsetzung“ der Terrororganisation Hamas mit dem Staat Israel vor. Dies geht aus einem Brief an den israelischen Botschafter Ron Prosor hervor, über den die Frankfurter Allgemeine Zeitung berichtet.
Kritik an Aussagen im Deutschlandfunk
Nouripour bezieht sich konkret auf eine Aussage wadephuls im Deutschlandfunk. Wadephul hatte erklärt, „dass beide Seiten verstanden haben, dass auf militärischem Wege, mit Kampf, mit Gewalt, mit Töten, mit Gefangenhalten keine Lösung zu erzielen ist“. Nouripour bezeichnet diese Aussage in seinem Brief als „in der Sache falsch“ und „unerträglich“.
Stellungnahme zur Geiselfreilassung und Verantwortung Deutschlands
In dem Brief betont Nouripour, der 13. Oktober, der Tag der Geiselfreilassung, sei „ein Tag der Freude“. Gleichzeitig sei dieser Tag eine Verpflichtung für Deutschland, dafür zu sorgen, dass Ereignisse wie die Massaker vom 7. Oktober 2023 nicht erneut geschehen.
Appell gegen Antisemitismus
Nouripour äußert zudem Sorge über die Entwicklungen der vergangenen Wochen auf deutschen Straßen. Er betont die Bedeutung,dass Deutschland die Chance auf Frieden im Nahen Osten aktiv unterstütze,insbesondere beim Wiederaufbau in Gaza. Deutschland müsse außerdem entschieden dazu beitragen, das Existenzrecht Israels zu schützen – sowohl im Nahen Osten als auch in Deutschland. Einer Normalisierung von Judenhass müsse konsequent entgegengetreten werden. Antisemitismus sei, unabhängig von seiner Herkunft, zu bekämpfen.