Familienministerin Prien fordert gesellschaftlichen Pakt für mehr Familienfreundlichkeit
Bundesfamilienministerin karin Prien (CDU) hat zu einem gesellschaftlichen Pakt für mehr Familienfreundlichkeit aufgerufen. „Das müssen dann aber auch alle ernst nehmen: die Männer, die Unternehmen, der Staat“, sagte Prien dem „Handelsblatt“.Nach ihren Angaben funktioniert die Kinderbetreuung derzeit häufig nicht oder Betriebe seien nicht flexibel genug.
Mehr Engagement von Männern und bessere Rahmenbedingungen
Prien betonte, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf auch daran scheitere, dass Männer in Deutschland weiterhin zu wenig Familienarbeit übernehmen. Sie kündigte an, die Rahmenbedingungen zu verbessern, damit Frauen ihre Teilzeitbeschäftigung aufstocken können. „Wir werden uns mehr anstrengen müssen, um unseren Wohlstand zu erhalten, weil wir in den vergangenen Jahren zu wenig reformbereit waren“, erklärte Prien. Dabei gehe es jedoch nicht darum, jemandem Faulheit zu unterstellen.
Reformvorschläge für Ehegattensplitting und Elterngeld
die CDU-Politikerin forderte ihre Partei auf, das Ehegattensplitting zu einem Familiensplitting weiterzuentwickeln. „Ich würde mir an der Stelle manchmal ein bisschen mehr Mut wünschen“, sagte Prien.
Zur geplanten Reform des Elterngelds erläuterte Prien, dass die Bezugszeit insgesamt nicht verlängert werden solle. Stattdessen sollen die Mindest- und Höchstbeträge angehoben werden. Zudem sei es an der Zeit, Vätern mehr Raum zu geben. Dies könne bedeuten, dass Mütter für einen kürzeren Zeitraum Elterngeld beziehen. Entscheidend sei, dass die Kinder von den Maßnahmen profitieren. Über die Ausgestaltung des Elterngeldes lasse sich steuern, wie lange Väter und Mütter in Elternzeit gehen.