Fluggesellschaften fordern klare Regeln zur Drohnenabwehr an Flughäfen
deutschlands Fluggesellschaften sprechen sich für ein konsequentes vorgehen gegen Drohnen an Flughäfen aus. Der präsident des Bundesverbands der deutschen Fluggesellschaften (BDF), Peter Gerber, erklärte gegenüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe, dass bei einer Bedrohungslage Drohnen abgeschossen werden können müssen.
Forderung nach gesetzlichen Voraussetzungen
Gerber forderte die Bundesregierung auf, die Voraussetzungen für einen möglichen Abschuss von Drohnen zu schaffen, die den Flugverkehr stören. Er betonte die Notwendigkeit schneller und klarer Zuständigkeitsregelungen.
Hoheitliche Aufgabe der gefahrenabwehr
Laut Gerber sind Drohnendetektion und Drohnenabwehr eine hoheitliche Aufgabe der Terror- und Gefahrenabwehr, für die der Staat die Kosten tragen müsse. An zivilen Flughäfen solle die Bundespolizei die Befugnis erhalten, Drohnen zu stoppen und im Bedarfsfall abzuschießen. Für militärische Flughäfen solle die Bundeswehr diese Befugnisse erhalten.
Auswirkungen von Betriebsunterbrechungen
Auf die Frage, ob bei Drohnensichtungen jedes Mal der Flugverkehr unterbrochen werden müsse, sagte gerber, man müsse sehr sensibel vorgehen. Wichtig sei, Drohnen entschieden abzuwehren. Schäden durch Betriebsunterbrechungen bezifferte er nicht genau, wies jedoch darauf hin, dass eine Stunde Unterbrechung immer einen Millionenschaden bedeute.
Weitere Maßnahmen und aktuelle Vorfälle
Mit Blick auf die rund um Flughäfen geltenden Flugverbotszonen forderte Gerber neue Vorkehrungen. Handelsübliche Drohnen sollten so programmiert sein, dass sie in Flugverbotszonen automatisch zu Boden gehen. Zudem sei eine klare Registrierung und Haftung der Käufer von Drohnen notwendig.
Am vergangenen Freitag hatten Drohnen den Flughafen München für mehrere Stunden lahmgelegt. Viele Verbindungen wurden gestrichen, Tausende Passagiere strandeten in München. Auch über einer Bundeswehr-Einrichtung nahe dem Flughafen wurde eine Drohne gesichtet.Am Hauptstadtflughafen BER bei Berlin kam es in diesem Jahr bereits sechsmal zu Störungen des Flugverkehrs durch unbekannte Drohnen,zuletzt im September. Weitere Drohnensichtungen gab es an den Flughäfen Frankfurt am Main, Köln/Bonn und Düsseldorf.