Öffentliches Finanzierungsdefizit im ersten Halbjahr 2025 gesunken
Im ersten Halbjahr 2025 hat der Öffentliche Gesamthaushalt rund sieben Prozent mehr eingenommen und etwa sechs Prozent mehr ausgegeben als im gleichen Zeitraum des Vorjahres. Die Einnahmen beliefen sich auf 992,7 Milliarden Euro, während die Ausgaben 1.051,2 Milliarden Euro erreichten. Damit schlossen die Kern- und Extrahaushalte von Bund, Ländern, Gemeinden und Sozialversicherung das erste Halbjahr 2025 mit einem Finanzierungsdefizit von 58,5 Milliarden Euro ab.Erstmals überschritten die öffentlichen Ausgaben in der ersten Jahreshälfte die Marke von einer Billion Euro.
Defizit auf allen Ebenen
Nach Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) waren alle Ebenen des Öffentlichen Gesamthaushalts – Bund, Länder, Gemeinden und Sozialversicherung – im defizit. Der Bund hatte erneut den größten Anteil am Gesamtdefizit, konnte sein Minus jedoch ebenso wie die Länder und die Sozialversicherung im Vergleich zum ersten Halbjahr 2024 verringern. Im Gegensatz dazu vergrößerte sich das Defizit der Gemeinden und Gemeindeverbände weiter.
Entwicklung der Steuereinnahmen
Die Einnahmen aus Steuern und steuerähnlichen Abgaben stiegen im ersten Halbjahr 2025 auf 854,8 Milliarden Euro, nach 789,8 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum. Der Zuwachs von 8,2 Prozent kam vor allem dem Bund und den Ländern zugute, insbesondere durch höhere Einnahmen bei Bundessteuern und gemeinschaftsteuern wie Umsatzsteuer, Einkommensteuer, Körperschaftsteuer und Zinsabschlagsteuer. Die Steuereinnahmen der Gemeinden und Gemeindeverbände erhöhten sich um 2,8 Prozent auf 56,5 Milliarden Euro. Die Beitragseinnahmen der Sozialversicherung stiegen um 9,1 Prozent auf 374,0 Milliarden Euro.
entwicklung der Ausgaben
Der Bund profitierte im ersten Halbjahr 2025 von gesunkenen Ausgaben für Kreditzinsen, die um 19,9 Prozent auf 16,5 Milliarden Euro zurückgingen. Die ausgaben für laufende Zuweisungen, Zuschüsse und Schuldendiensthilfen blieben beim Bund und den Ländern auf hohem Niveau.Die von den Gemeinden eingenommenen Zuweisungen und Zuschüsse beliefen sich auf 121,4 Milliarden Euro, ein Anstieg um 8,3 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum.
Finanzierungsdefizite im Detail
Die Ausgaben des Bundes stiegen im ersten Halbjahr 2025 um 4,0 Prozent auf 296,4 Milliarden Euro.Bei Einnahmen von 266,4 Milliarden Euro, einem Anstieg um 6,8 Prozent, ergab sich ein Finanzierungsdefizit von 30,0 Milliarden Euro. Dieses lag unter dem Defizit von 35,5 Milliarden Euro im ersten Halbjahr 2024.
Bei den Ländern betrugen die Einnahmen 276,8 Milliarden Euro, ein Plus von 5,0 prozent. die Ausgaben stiegen um 3,1 Prozent auf 279,1 Milliarden Euro.Das Defizit verringerte sich damit auf 2,4 Milliarden Euro, nach 7,1 Milliarden Euro im Vorjahreszeitraum.
Die Gemeinden und Gemeindeverbände erzielten einnahmen von 179,0 Milliarden Euro,ein Anstieg um 6,2 Prozent. Die Ausgaben wuchsen um 6,9 Prozent auf 198,7 Milliarden Euro. Das kommunale Finanzierungsdefizit erhöhte sich auf 19,7 Milliarden Euro, nach 17,5 Milliarden Euro im ersten Halbjahr 2024.
Für die Sozialversicherung ergab sich ein Finanzierungsdefizit von 6,4 Milliarden Euro. Die Einnahmen stiegen um 7,9 Prozent auf 453,1 Milliarden Euro,während die Ausgaben um 7,3 Prozent auf 459,5 Milliarden Euro zunahmen. Zu diesem Anstieg trugen neben den Rentenversicherungsbeiträgen vor allem die Beiträge zur Pflegeversicherung und die dem Gesundheitsfonds zufließenden Zusatzbeiträge zur Krankenversicherung bei.