Strukturelle Hürden bei der Modernisierung der Bundeswehr
Der Leiter des Cyber Innovation Hub der Bundeswehr, Sven Weizenegger, sieht erhebliche strukturelle Hindernisse bei der Modernisierung der Streitkräfte. „Tatsächlich sind es eher die Rahmenbedingungen, die uns hier und da behindern, schneller zu sein“, sagte Weizenegger den Sendern RTL und ntv.
Langsame Verfahren als zentrales Problem
Zwar verfüge die Bundeswehr über zahlreiche technologische Möglichkeiten, jedoch scheitere die Umsetzung häufig an zu langsamen Verfahren. Als Grund nannte Weizenegger die jahrzehntelange ausrichtung auf Friedenszeiten. „Die letzten 30 jahre Friedensdividende haben dafür gesorgt – und das ist auch richtig so -, dass all die Prozesse und Verfahren immer auf den Frieden ausgelegt waren.“ Angesichts der aktuellen sicherheitspolitischen lage seien diese Strukturen jedoch nicht mehr zeitgemäß.
Defizite auch im zivilen Sektor
Die bestehenden Probleme beträfen nicht nur die Bundeswehr. „Wir haben ja überall im öffentlichen Sektor, auch im zivilen sektor, das Thema, dass wir nicht schnell genug sind, um Dinge schnell in die Wirkung zu bekommen“, so Weizenegger. Ziel sei es daher, erfolgreich abgeschlossene Projekte möglichst rasch zu skalieren, damit die Truppe frühzeitig mit den gemeinsam erprobten Lösungen arbeiten könne. Soldaten kämen mit konkreten Problemfällen, für die dann am Markt nach passenden Lösungen gesucht werde, um den Auftrag der Soldaten zu vereinfachen.
Cyber Innovation Hub als Schnittstelle
Der Cyber Innovation Hub der Bundeswehr fungiert als schnittstelle zwischen Soldaten und Start-up-Unternehmen. Ziel ist es, neue Technologien und Innovationen, die die Bundeswehr benötigt, innerhalb von drei Monaten umzusetzen und bereitzustellen.