deutsche Autokonzerne drohen mit Absage des EU-Autogipfels
Deutsche Autokonzerne erwägen, dem für Freitag in Brüssel geplanten EU-Autogipfel fernzubleiben. Ein hochrangiger Manager wird mit den Worten zitiert: „Wenn die CO2-Thematik und das Verbrennerverbot nicht auf die Agenda kommen, hat es keinen Sinn hinzufahren.“ Im Zweifel wolle man sich die Reise sparen, wodurch der Gipfel platzen könnte. EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hatte Vertreter der Branche eingeladen. Im Vorfeld kritisierten deutsche Hersteller die Vorbereitung und den Stand der Gespräche als unzureichend.
Politische Unterstützung für die Automobilindustrie
Zum Auftakt der Automobilmesse IAA Mobility riefen führende deutsche Politiker die EU zu Kompromissen mit der Automobilindustrie auf. Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) und Bayerns Ministerpräsident Markus Söder (CSU) sprachen sich für Technologieoffenheit und gegen ein striktes verbot von Verbrennungsmotoren ab 2035 aus. Merz betonte: „Einseitige Festlegungen auf eine Technologie sind der falsche Weg.“ Die Präsidentin des Branchenverbands VDA, Hildegard Müller, forderte die EU-Kommission auf, ihren Kurs zu ändern.
Kritik am Verbrennerverbot im Europäischen Parlament
Auch Manfred Weber (CSU), Chef der konservativen EVP-Fraktion im Europäischen Parlament, sprach sich gegen das Verbrennerverbot aus. Er bezeichnete das pauschale Verbot als den falschen Weg, da es Arbeitsplätze und Industriezweige gefährde. Weber forderte Klarheit für Mittelständler, Zulieferer und Hersteller und plädierte für Technologieoffenheit als Schlüssel zur CO2-Neutralität.
Warnung vor politischen Folgen
Weber warnte zudem vor möglichen politischen Konsequenzen der EU-pläne. Wer Antriebsarten gesetzlich vorschreibe, könne damit Wähler an die AfD verlieren. Von der EU-Kommission erwartet Weber im Herbst einen konkreten Plan für Technologie-Neutralität und ein klares Signal aus Deutschland als größtem Autoland Europas.