Besorgnis über die Zukunft der Vereinten Nationen
Christoph Heusgen, ehemaliger UN-Botschafter Deutschlands in New York, hat sich besorgt über die Zukunft der Vereinten Nationen (UN) geäußert. In einem Gastbeitrag für die „Rheinische Post“ zieht Heusgen ein ernüchterndes Fazit zur bisherigen Arbeit der Institution. Seit der Gründung der Vereinten Nationen sei es nur begrenzt gelungen, Konflikte friedlich zu lösen.
begrenzte Instrumente zur Konfliktlösung
Heusgen führt aus, dass es im Gegensatz zu Deutschland und der Europäischen Union nur eingeschränkte Instrumente gebe, um Parteien zur Rechenschaft zu ziehen, die sich nicht an die friedliche Streitbeilegung halten. Vom Kalten Krieg über den russischen Einmarsch in die Ukraine bis zum Gazakrieg seien die vereinten Nationen daran gescheitert, Blutvergießen zu verhindern. Als einen der Gründe nennt Heusgen die fehlende Einigkeit der fünf ständigen Mitglieder im Sicherheitsrat.
Kritik an der US-Politik unter Präsident Trump
Heusgen kritisiert in seinem Beitrag explizit die Haltung des ehemaligen US-Präsidenten Donald trump. Das Land, dessen Präsident Franklin D. Roosevelt zu den Initiatoren der Vereinten Nationen gehörte, wende sich heute gegen diese Institution. Wenn Präsident Trump Panama,Grönland oder Kanada mit einer Einverleibung in die USA drohe,sei ihm gleichgültig oder vielleicht auch gar nicht bewusst,dass er damit gegen die charta der Vereinten Nationen verstoße. Trump lehne in der Manier autoritärer Führer die Bindung an internationale Regeln ab; das recht des Stärkeren habe Vorrang vor der Stärke des Rechts.Diese Haltung stehe laut Heusgen im Gegensatz zu den Grundprinzipien der deutschen Nachkriegspolitik.