Fachkräftelücke schrumpft im zweiten Quartal deutlich
Im zweiten Quartal 2025 ist die fachkräftelücke im Vergleich zum Vorjahr um 17,9 prozent gesunken. Das geht aus dem aktuellen Fachkräftereport des Kompetenzzentrums Fachkräftesicherung (Kofa) hervor, über den die „Rheinische Post“ berichtet. Dennoch lag die Zahl der rechnerisch nicht besetzbaren Stellen für qualifizierte Arbeitskräfte im Juni 2025 weiterhin bei 391.000. Die Fachkräftesituation bleibt bundesweit angespannt. Rechnerisch konnte mehr als jede dritte offene Stelle nicht besetzt werden.
Entwicklung bei offenen Stellen und Arbeitslosenzahlen
Im Juni 2025 lag die Zahl offener Stellen für qualifizierte Arbeitskräfte bei gut 1,1 millionen. Das entspricht einem Rückgang von 7,5 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat. Die Zahl qualifizierter Arbeitsloser lag bei gut 1,2 Millionen und überstieg damit die Zahl der offenen Stellen. Im Vergleich zum Vorjahresmonat stieg die Zahl der qualifizierten Arbeitslosen um 9,9 Prozent. trotz des Rückgangs offener Stellen und des Anstiegs der Arbeitslosenzahlen konnten weiterhin mehr als 391.000 Stellen für qualifizierte Arbeitskräfte nicht besetzt werden, da es an entsprechend qualifizierten Arbeitslosen fehlte.
Besonders betroffen: Fachkräfte mit Berufsausbildung
Am häufigsten konnten im Juni Stellen für Fachkräfte mit abgeschlossener Berufsausbildung nicht besetzt werden. Auf diese Gruppe entfielen 60,3 Prozent der rechnerisch nicht besetzbaren offenen Stellen. deutlich geringere anteile betrafen Spezialisten mit Fortbildungs- oder Bachelorabschluss sowie Experten mit Diplom oder Masterabschluss.
Rückgänge bei Fachkräfteengpässen in einzelnen Berufen
Das Kofa weist auf teils deutliche Rückgänge bei Fachkräfteengpässen in einzelnen Berufen hin. Besonders bei Bus- und Straßenbahnfahrern wurde ein Rückgang der Fachkräftelücke festgestellt, da zuletzt weniger Stellen ausgeschrieben wurden. Im Juni 2025 lag die Fachkräftelücke in diesem bereich rund 43 Prozent unter dem Wert des ersten Quartals 2025. Als Grund nennt das kofa die schwierige Finanzlage vieler Verkehrsbetriebe. Neben gestiegenen Energiepreisen habe auch die Einführung des Deutschlandtickets zu finanziellen Belastungen geführt. Viele Verkehrsbetriebe kämpfen mit der Erhaltung ihres Angebots.