Kritik an Personalpolitik von Verteidigungsminister Pistorius
Vor dem Hintergrund der bestehenden Personallücke kritisiert der Verband der Beamten und Beschäftigten der bundeswehr (VBB) Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD). Der VBB wirft Pistorius vor, sich einseitig auf die Anwerbung neuer Soldaten zu konzentrieren und dabei notwendige interne Reformen zu vernachlässigen.
Forderung nach Überprüfung von Verwaltungsaufgaben
die VBB-Bundesvorsitzende imke von Bornstaedt-Küpper erklärte gegenüber dem „Tagesspiegel“, dass es in der Bundeswehr zu viele „Verwaltungssoldaten“ gebe. Sie stellte die Frage, warum Pistorius trotz des Zeitdrucks der NATO nicht grundsätzlich überprüfen lasse, welche Soldaten statt in Verwaltungen besser bei ihren Einheiten eingesetzt wären. In den vergangenen jahren habe die Truppe immer mehr bürokratische Aufgaben übernommen und sich dadurch „sozusagen selber demilitarisiert“.
Beispiel U-Boot-Besatzungen
Als beispiel nannte von bornstaedt-Küpper,dass nur eines von sechs U-Booten über eine vollzählige Crew verfüge und auslaufen könne,während viele U-Boot-Fahrer in Stäben gebunden seien. Durch eine Umstrukturierung könnten ihrer Ansicht nach tausende Soldaten für eine bessere Einsatzbereitschaft gewonnen werden.
Appell an das Verteidigungsministerium
Von Bornstaedt-Küpper betonte, dass Pistorius in diesem Bereich aktiv werden müsse. Das Militär reformiere sich nicht von selbst, es brauche mehr Entschlossenheit bei der Leitung des Verteidigungsministeriums.