Klingbeil kritisiert innerparteiliche Debatte über Esken
Der SPD-Vorsitzende Lars Klingbeil hat die parteiinterne diskussion über die Ministertauglichkeit seiner Co-Vorsitzenden Saskia Esken scharf kritisiert. Gegenüber der „bild am Sonntag“ bezeichnete Klingbeil die Debatte als „beschämend“. Er erklärte, er empfinde die Art und weise, wie die Diskussionen in den letzten Wochen geführt wurden, als unangemessen.
Klingbeil äußerte unverständnis über die öffentliche Diskussion um Esken: „Ich erlebe jetzt seit Tagen eine öffentliche Debatte über Saskia Esken. Das ist ein stil, den ich in der SPD überhaupt nicht mag, wo ich immer dafür gekämpft habe, dass es den nicht gibt.“ Er kündigte an, persönlich aktiv zu werden, um diese Debatte zu beenden: „Ich greife zum Hörer und sorge dafür, dass Stimmen abklingen.“
Gemeinsame Entscheidung über Kabinettsbesetzung
Zur Frage, ob Saskia Esken Ministerin in der neuen Regierung wird, betonte klingbeil, dass er diese Entscheidung gemeinsam mit Esken treffen werde. „Saskia Esken und ich, wir reden viel, wir treffen Entscheidungen zusammen. Das werden wir auch tun über die Frage, wie das künftige Kabinett aussieht“, erklärte er. Eine öffentliche Bewertung der kabinettsqualitäten Eskens lehnte Klingbeil ausdrücklich ab: „Was ich sicher nicht tun werde, ist, dass ich jetzt über einzelne personen rede, ob sie ministerfähig sind. Ich finde nicht, dass im Jahr 2025 Männer über Frauen urteilen, was sie können oder nicht.“
Klingbeil verspricht Einhaltung der Geschlechterquote
Bei der Zusammenstellung der Regierungsmannschaft der SPD, die bis Montag erfolgen soll, versprach Klingbeil die Einhaltung der Geschlechterquote. Von den sieben Ministerämtern und zwei Staatsminister-Posten sollen demnach mehr Frauen als Männer besetzt werden. „Wenn wir jetzt ein Kabinett bilden,wird es von unserer Seite natürlich mehr Frauen als Männer geben“,betonte Klingbeil.
Zukunft als SPD-Vorsitzender und Festhalten an doppelspitze
Zu seiner eigenen Zukunft als SPD-Chef und einer möglichen erneuten Kandidatur beim SPD-Parteitag im Juni äußerte sich Klingbeil positiv: „Ich bin sehr gerne Parteivorsitzender. Das ist ein Amt, was ich als große Ehre empfinde.“ Zudem bekräftigte er, weiterhin an der Doppelspitze aus Frau und Mann festhalten zu wollen: „Die Doppelspitze halte ich für richtig.“