Schweitzer und Neubaur für einheitlichen Strompreis
Der Ministerpräsident von Rheinland-pfalz, Alexander Schweitzer (SPD), hat Forderungen nach einem ende des einheitlichen Strompreises in Deutschland zurückgewiesen. „Ich unterstütze eine einheitliche Strompreiszone für ganz Deutschland“, sagte Schweitzer dem „handelsblatt“. Sichere und bezahlbare Energie sei eine grundvoraussetzung für eine starke Industrie und eine starke Wirtschaft.Eine mögliche Mehrbelastung für Rheinland-Pfalz sehe er kritisch.
Neubaur warnt vor Aufteilung der Strompreiszone
Auch Nordrhein-Westfalens Vize-Ministerpräsidentin Mona Neubaur (Grüne) spricht sich für einen einheitlichen Strompreis aus. „Eine Teilung der einheitlichen Strompreiszone in Deutschland ist keine durchdachte Lösung“, erklärte die Wirtschaftsministerin gegenüber der Zeitung. Das Argument, unterschiedliche Preiszonen würden zu einem kosteneffizienteren Stromsystem führen, übersehe die hohen Kosten und den Aufwand, die mit einer solchen Umstellung verbunden seien.
Debatte um Strompreiszonen in Deutschland
Mehrere Ministerpräsidenten nord- und ostdeutscher Länder hatten am mittwoch im „handelsblatt“ gefordert, das System einheitlicher Strompreise in Deutschland aufzubrechen.Sie schlugen parteiübergreifend die Abschaffung der bislang einheitlichen Stromgebotszone in der Bundesrepublik vor. Bereits am Mittwoch hatten sich der bayerische Ministerpräsident Markus Söder (CSU) und Baden-Württembergs Regierungschef Winfried Kretschmann (Grüne) gemeinsam gegen diesen Vorschlag ausgesprochen. „Werden wir uns mit aller Macht dagegenstellen“, teilten sie mit.
Studie zu möglichen Einsparungen durch neue Strompreiszonen
Eine Untersuchung der europäischen Übertragungsnetzbetreiber kam zu dem Ergebnis, dass die Aufteilung deutschlands in fünf Strompreiszonen jährlich 340 millionen euro einsparen würde. Grund dafür wäre, dass teure und klimaschädliche Gaskraftwerke seltener zur preisstabilisierung eingesetzt werden müssten. Strom würde dort günstiger, wo der Ausbau erneuerbarer Energien vorangeht, insbesondere in Nord- und Ostdeutschland. Für den Süden Deutschlands hingegen würde sich der Strom verteuern.Der Bericht basiert auf Daten aus dem Jahr 2019, sodass Fortschritte beim Ausbau erneuerbarer Energien und neue Stromleitungen nicht berücksichtigt sind.