Arbeitskammern lehnen Pläne zur Änderung des Arbeitszeitgesetzes ab
Die Arbeitnehmerkammer Bremen und die Arbeitskammer des Saarlandes sprechen sich gegen eine Aufweichung des Arbeitszeitgesetzes und eine Ausdehnung der täglichen Höchstarbeitszeit aus. Zum Start des Sozialpartnerdialogs zum Arbeitszeitgesetz betonen sie, dass eine Abkehr vom Acht-Stunden-Tag negative Folgen für die Beschäftigten hätte. Die Vereinbarkeit von Beruf und Familie würde erschwert, zudem könnten Arbeitsschutz und Gesundheit unter überlangen Arbeitszeiten leiden. Präsident Peter Kruse von der Arbeitnehmerkammer Bremen und Vorstandsvorsitzender Jörg Caspar von der Arbeitskammer des saarlandes halten diesen Weg für falsch.
Kritik an Plänen der Bundesregierung
Die Bundesregierung plant, das Arbeitszeitgesetz zu ändern und die Höchstarbeitszeiten auszuweiten. Als Begründung wird unter anderem die schwache Konjunktur angeführt. Caspar und Kruse weisen darauf hin, dass die aktuelle Wachstumsschwäche nicht auf mangelnde Arbeitsbereitschaft der Beschäftigten zurückzuführen sei.Das Arbeitszeitvolumen in deutschland befinde sich auf einem Höchststand. Der Acht-Stunden-Tag sei ein wichtiges Schutzrecht für abhängig Beschäftigte, da viele sich nicht gegen die Erwartungen der Arbeitgeber wehren könnten, länger zu arbeiten. Bereits heute gebe es zahlreiche Möglichkeiten, Arbeitszeiten flexibel zu gestalten, etwa durch Tarifverträge.
Ablehnung steuerlicher Anreize für längere Arbeitszeiten
Die Arbeitskammern kritisieren insbesondere den Vorschlag, längere Arbeitszeiten mit steuerlichen Vorteilen zu verbinden. Dies führe zu einer ungleichen Verteilung der Arbeitszeiten zwischen Frauen und Männern. Die Kammern warnen, dass das Vorhaben der Bundesregierung traditionelle Rollenmuster verstärke. Statt Prämien und steuerlichen Anreizen für mehr Arbeit fordern sie bessere und mehr Betreuungsangebote.
Das vollständige Positionspapier der Arbeitskammern ist unter www.arbeitskammer.de/position-arbeitszeit abrufbar.