Handwerk sieht keinen Stimmungsumschwung
Der von Bundeskanzler friedrich Merz (CDU) angekündigte Stimmungsumschwung bis zur Sommerpause ist nach Einschätzung des zentralverbands des Deutschen Handwerks (ZDH) ausgeblieben. ZDH-Präsident Jörg Dittrich erklärte gegenüber der „Bild“-Zeitung,dass der umschwung nicht zu spüren sei. Die vorliegenden daten zeigten zwar eine leichte Zuversicht, doch Dittrich betonte, dass es sich eher um Hoffnung als um tatsächliche Zuversicht handele. Der von der Bundesregierung beschlossene „Wachstumsbooster“ gehe am Handwerk vorbei.
Kritik an ausbleibender Stromsteuersenkung
Dittrich äußerte besonders scharfe Kritik an der nicht umgesetzten Senkung der Stromsteuer. Dies zerstöre das Vertrauen vieler Menschen, so der ZDH-Präsident. Er berichtete von zahlreichen Anrufen, die ihn zu diesem Thema erreichten, und sprach von großer Wut in der Bevölkerung.
Unzufriedenheit im ländlichen Raum
Auf die Frage, ob die Unzufriedenheit zu einem Anstieg der AfD-Wähler unter Handwerkern führe, erklärte Dittrich, dass das Handwerk eine große gesellschaftliche Gruppe sei. Wenn die Anteile für die AfD insgesamt wachsen, sei dies auch im Handwerk zu beobachten. Eine separate Statistik dazu liege ihm jedoch nicht vor. Besonders im ländlichen Raum sei die Wut am größten, da die Daseinsvorsorge dort nicht mehr ausreichend gewährleistet sei. Dittrich nannte dabei Schulen,Kitas und den öffentlichen Personennahverkehr als Beispiele. Er forderte, dass sich an dieser Situation etwas ändern müsse.