US-Zölle wirken sich regional unterschiedlich auf deutsche Wirtschaft aus
Die von den USA erhobenen Zölle von 15 Prozent auf EU-Waren haben je nach Region unterschiedliche Folgen für die lokale Wirtschaft.Das geht aus einer am Montag veröffentlichten Studie des Ifo-Instituts zu den wirtschaftlichen Auswirkungen der US-Zölle auf die Landkreise und kreisfreien Städte hervor.
Deutliche Unterschiede zwischen Industrie- und Dienstleistungsstandorten
Regionale Belastungen für Industriezentren
Nach Angaben des Leiters der Ifo-Niederlassung Dresden, Marcel Thum, zeigt sich ein ausgeprägtes Nord-Süd-Gefälle. Während Potsdam einen leichten Zugewinn verzeichnet, drohen Industriestandorten wie Salzgitter, Dingolfing-Landau, Wolfsburg und Ingolstadt spürbare Einbußen.
Besonders betroffen sind Regionen mit hohem Industrieanteil, insbesondere in der Automobilindustrie und der Metallerzeugung. Die höchsten Wertschöpfungsverluste verzeichnet die Studie für Salzgitter mit minus 1,16 Prozent, gefolgt von Dingolfing-Landau mit minus 1,08 Prozent, Wolfsburg mit minus 1,06 Prozent, Böblingen mit minus 1,05 Prozent und Ingolstadt mit minus 0,98 Prozent.
Leichte Zugewinne in Dienstleistungsregionen
Leichte positive Wertschöpfungseffekte stellt die Untersuchung für Potsdam mit plus 0,23 Prozent fest. Zugewinne gibt es demnach auch für den Main-Taunus-Kreis mit plus 0,22 Prozent, für Cottbus mit plus 0,18 Prozent sowie für Bonn mit plus 0,17 Prozent.
Wirtschaftsstruktur als entscheidender Faktor
Die regionalen Unterschiede führen die Autoren der Studie vor allem auf die jeweilige Wirtschaftsstruktur zurück.„Während Dienstleister vielerorts tendenziell profitieren und Marktanteile gewinnen können, sind die Verluste im Verarbeitenden Gewerbe in einzelnen Kreisen gravierend“, sagte Robert Lehmann von der Ifo-Niederlassung Dresden.
Insgesamt könnten die Zölle nach Einschätzung des Ifo-Instituts mittelfristig zu einer Verschiebung der Wirtschaftsaktivität von der Industrie hin zu Dienstleistungen führen.











