Mehrheit der Beschäftigten spürt Auswirkungen des Klimawandels
Laut einer am Mittwoch in berlin vorgestellten Umfrage im Auftrag der Techniker Krankenkasse (TK) geben 60 Prozent der befragten Beschäftigten in Deutschland an, bereits Auswirkungen des Klimawandels am Arbeitsplatz zu spüren. Die Befragung wurde vom Institut für Betriebliche Gesundheitsberatung (IFBG) durchgeführt.
Stärkere Belastung bei Arbeit im Freien und körperlicher Tätigkeit
Beschäftigte, die überwiegend im Freien arbeiten, etwa im baugewerbe oder in der Landwirtschaft, fühlen sich mit 77 Prozent deutlich stärker vom Klimawandel betroffen als Erwerbspersonen, die drinnen arbeiten (50 prozent). Auch unter den Befragten, die schwer körperlich tätig sind, ist der Anteil mit 75 Prozent höher als bei Berufstätigen, die überwiegend am Schreibtisch arbeiten, wie beispielsweise in der Verwaltung (39 Prozent).
Unternehmen sehen geringeren Handlungsbedarf
Für die Studie wurden auch mehr als 350 Arbeitgeber befragt. Nach Angaben von IFBG-Geschäftsführer Fabian Krapf sehen nur rund 40 Prozent der befragten Unternehmensverantwortlichen aktuell Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit ihrer Angestellten.Bislang habe nur ein kleiner Teil der Unternehmen maßnahmen ergriffen, um negativen Folgen vorzubeugen.
Hindernisse für maßnahmen
Zu den Hauptgründen, die Unternehmen bislang von entsprechenden Maßnahmen abhalten, zählen hohe Kosten (41 Prozent), bürokratischer Aufwand (28 Prozent), organisatorischer Aufwand (27 Prozent), fehlende klare gesetzliche Vorgaben (25 Prozent) sowie fehlende technische Voraussetzungen (24 Prozent).
Wünsche der Beschäftigten
Bei den beschäftigten steht der Wunsch nach mehr Bewusstsein für nachhaltiges Verhalten im Unternehmen an erster Stelle (38 prozent).Es folgen bauliche Anpassungen wie die Klimatisierung von Büroräumen (35 Prozent) und flexiblere Arbeitszeiten, um beispielsweise nicht in der Mittagshitze arbeiten zu müssen (27 Prozent). Zudem wünschen sich die Beschäftigten Hitzeaktions- und Notfallpläne für Extremwetterereignisse (26 und 25 Prozent) sowie lockerere Bekleidungsvorschriften (24 Prozent).
Hintergrund der Studie
Für den Gesundheitsreport 2025 hat die TK die Krankschreibungen der rund sechs Millionen bei der TK versicherten Erwerbspersonen ausgewertet. Dazu zählen sozialversicherungspflichtig Beschäftigte sowie Empfänger von Arbeitslosengeld I. Ergänzend befragte das IFBG im Januar 2025 bundesweit 992 Beschäftigte und 351 Arbeitgeber aus verschiedenen Branchen zu den Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit.