Versorgungskrise durch Fahrermangel befürchtet
Nach einschätzung des Bundesverbands Güterverkehr und Logistik (BGL) könnten im Falle eines Angriffs Russlands auf Nato-Gebiet in Deutschland bis zu 400.000 Lkw-Fahrer fehlen. Dies würde eine schwere Versorgungskrise zur Folge haben.
Osteuropäische Fahrer könnten wegfallen
BGL-Hauptgeschäftsführer Dirk Engelhardt erklärte gegenüber der „Bild“, dass bereits jetzt 100.000 Fahrer in der Branche fehlen. Sollte es zu einem Angriff Russlands auf ein Nato-Land kommen, könnten bis zu 300.000 osteuropäische Fahrer wegfallen, da sie in ihre Heimat zurückkehren müssten.
Maßnahmen zur Gewinnung neuer Fahrergruppen
Engelhardt forderte verstärkte Maßnahmen, um neue Fahrergruppen zu erschließen. Er betonte die Notwendigkeit, mehr Frauen als Fahrerinnen zu gewinnen. Dafür seien sichere Stellplätze sowie Lkw mit eigener Dusche, toilette und Küche erforderlich. Zudem müssten rentner reaktiviert werden, die früher selbst gefahren sind. Auch Personen, die beispielsweise bei Feuerwehren oder dem Technischen Hilfswerk Lkw fahren, sollten angesprochen werden.
Forderung nach Abschaffung der Qualifikationsprüfung
Engelhardt sprach sich für die Abschaffung der aktuell alle fünf Jahre notwendigen Qualifikationsprüfung aus. Er warnte, dass im Ernstfall ohne die Schließung der Lücke von 400.000 Fahrern weder die Bundeswehr ausreichend unterstützt noch die Zivilbevölkerung vernünftig versorgt werden könne.