RWE-Chef schlägt strategische Erdgas-Reserve vor
RWE-Chef Markus Krebber hat eine strategische Erdgas-Reserve nach dem Vorbild der nationalen Erdöl-Reserve ins Gespräch gebracht. „Die Energieversorgung darf nicht auf Kante genäht sein“, sagte der Vorstandsvorsitzende des Essener Energiekonzerns dem Magazin „Focus“ am Donnerstag. Es brauche Reserven, wozu auch die Versorgung mit Erdgas gehöre.
Risiken für die Erdgasversorgung
Krebber wies darauf hin, dass es jederzeit zu technischen Problemen an den Terminals oder an den Leitungen aus Norwegen kommen könne. Er regte an, die Bundesregierung solle einen regelmäßigen Versorgungsbericht zu Erdgas einführen, wie es beim Strom bereits üblich sei. Zudem könne über eine strategische Reserve nachgedacht werden, ähnlich wie beim Öl.
Aktueller Stand der Gasspeicher
Die Gasspeicher in Deutschland sind derzeit zu gut 75 Prozent gefüllt. Nach Angaben der Initiative Energien Speichern (Ines) vom September kann mit den gebuchten Kapazitäten bis zum 1. November ein Füllstand von 81 Prozent erreicht werden. Krebber erklärte, dass Deutschland damit in einem normalen Winter gut durchkommen sollte.
Umsetzung der Kraftwerksstrategie
Krebber forderte zudem eine zügige Umsetzung der Kraftwerksstrategie.Er betonte, dass eine nennenswerte Leistung bis 2030 wohl nicht mehr zu halten sei. RWE gehe jedoch davon aus, bis dahin ein erstes Gaskraftwerk in Betrieb nehmen zu können. im bundesweiten Vergleich werde der Großteil der neuen Kraftwerke in den frühen 2030er Jahren ans Netz gehen. Auch hierfür sei eine schnelle Umsetzung der Kraftwerksstrategie notwendig.