Wachstum und Herausforderungen in der deutschen Rüstungsindustrie
Eine Umfrage der Strategieberatung Horváth unter 73 Vorständen und Branchenexperten zeigt, dass Deutschlands Verteidigungsindustrie vor einer neuen Wachstumsphase steht.Laut der Erhebung, über die der „Spiegel“ berichtet, sehen 87 Prozent der Befragten den Krieg in der Ukraine als Auslöser für ein anhaltendes wachstum, das voraussichtlich mindestens zehn Jahre nach Kriegsende andauern wird.
Modernisierung der streitkräfte und strategische unabhängigkeit
Trotz des erwarteten Wachstums gehen gut zwei Drittel der Umfrageteilnehmer davon aus, dass die Modernisierung der deutschen Streitkräfte mehr als eine Dekade in Anspruch nehmen wird. Zudem äußern sich viele Brancheninsider skeptisch hinsichtlich der strategischen Unabhängigkeit Europas im Rüstungsbereich. Fast die Hälfte der Befragten hält es für unrealistisch, dass europa in absehbarer Zeit unabhängiger werden kann.
Fortschritte bei europäischen Gemeinschaftsprojekten
Bei großen europäischen Gemeinschaftsprojekten für die Luft- und Landstreitkräfte sehen 31 Prozent der Befragten zu wenig Fortschritt. Die Hälfte der Umfrageteilnehmer beklagt zudem Differenzen mit der Politik und innerhalb der Industrie.
Fachkräftemangel und Produktionsengpässe
Ein zentrales Problem stellt der Fachkräftemangel dar. 59 Prozent der befragten Manager berichten von ernsthaften Personalengpässen oder Schwierigkeiten bei der Besetzung offener Stellen. Dies geschieht,obwohl die mehrheit eine wachsende Akzeptanz der Branche in der Bevölkerung beobachtet. aufgrund von Engpässen beim Personal und in den Lieferketten sind 94 Prozent der Rüstungsexperten der Ansicht, dass die Branche schlecht darauf vorbereitet ist, die Produktion kurzfristig auszuweiten.